ein Theaterstück für Kinder von 6 – 9 Jahren
Text, Figuren und Spiel: Anka Sander & Rudolf Schmid, Regie: Tine Krieg

Drei Kinder in einem Zimmer im Krankenhaus: Lisa nach einer Augenoperation, Hans mit Hautallergien und Max mit einem Gipsbein, das er sich beim Fußballspielen zugezogen hat. Voller Vorfreude erwarten die drei die Besuchszeit. Aber Hans‘ Eltern können nicht kommen; Lisa findet, daß ihre Mutter zu wenig Zeit hat, und Max wartet ungeduldig darauf, daß seine Mutter ihn abholt um das Pokalendspiel zu sehen. Das Stück beschäftigt sich mit dem Gefühl von Verlassensein für drei unterschiedliche Kinder. Der Aufenthalt im Krankenhaus macht sie für eine Zeit  heimatlos, und zeigt ihre Ängste vor der Trennung von geliebten Personen und dem Verlust des gewohnten Umfelds. Anka Sander und Rudolf Schmid spielen die Figuren offen auf hochbeinigen Krankenbetten. Einige Episoden werden mit kleineren Figuren auf Podesten und als Schattenspiel dargestellt.

Pressestimme: Pokalendspiel im Krankenhaus
Krankenhaus – wer will da schon hin; Erwachsene nicht und Kinder natürlich auch nicht. Denn Krankenhaus bedeutet nicht nur Angst vor Krankheit und Schmerz sondern auch Einsamkeit und Verlassenheit. lm Krankenhaus ist man nicht zuhause. obwohl man im Bett liegt, im Schlafanzug umhergeht, ißt und trinkt. Für Kinder kann das ein einschneidendes Erlebnis sein, besonders dann, wenn sie – wie bei einem Unfall – nicht auf das vorbereitet sind, was sie erwartet. Drei Kinder kommen, aus unterschiedlichen Gründen ins Krankenhaus: Lisa schielt und leidet darunter, immer als Brillenschlange gehänselt zu werden. Eine Augenoperation soll ihr helfen. Hans hat – großstadttypisch – eine Allergie und wird hier durchgecheckt. Max, der Fußballnarr, verwechselt den Ball mit einem Fleischwolf – Beinbruch! So unterschiedlich wie ihre Gebrechen, so verschieden sind auch die drei Kınder, die sich unvermittelt in einem gemeinsamen Krankenzimmer wiederfinden.
Rudolf Schmid und Anka Sander spielen und erzählen nie belehrend. Ihre Freude am spielerischen Detail wird etwa in der Szene deutlich, in der Max mit Hans‘ und Lisas Hilfe im Rollstuhl abhaut und in der Wäschekammer die Übertragung des Pokalendspiels mit anhört. Das ist eine so perfekte kleine Szene, wie sie Kinder aus ihren Puppenhäusern kennen. Ihnen macht das Zusehen offensichtlich Spaß und sie begreifen die Geschichte als das, was es ist: ein ideenreiches, spielwitziges Theaterstück. Daß sie nebenbei mit einem Ort vertraut gemacht werden, der zwar nicht einladend aber manchmal lebensnotwendig ist, macht diese Geschichte umso begrüßenswerter.
Zitty Berlin