Pauline auf dem Lande

Spiel: Edelgard Hansen, Regie: Rudolf Schmid
Eine Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum

Pressestimme
„Kindlichen Trotz und Kummer ernstzunehmen, damit tun sich viele Erwachsene schwer – nicht so das Fliegende Theater. Für das Stadtkind Pauline sind schwere Zeiten angebrochen. Mama, mit der sie allein lebt, muß ins Krankenhaus, sie selbst zu Oma und Opa nach Oxbüll aufs Land. Sonst immer geme dort, wird diesmal der Besuch bei den Großeltem für das vor Sorge um die Mutter seelisch angeschlagene Kind zum Alptraum. Opa ist zwar gutmütig und muntert sein Enkelkind auf, doch Oma ist die Verständnislosigkeit in Person: Putzsüchtig und meckernd, treibt sie das Kind mit Strafen regelrecht zur Verzweiflung. Der rote Hut von Mutter muß ab, ebenso die schönen langen Haare, Paulines ganzer Stolz. Auf ihr Geschrei hin verdonnert die Alte sie zu Stubenarrest. Da bleibt dem frustrierten Kind nur noch mit Pudelmütze im Bett sich den Tod zu wünschen, sich vorzustellen, wie alle weinen und die böse Oma verantwortlich machen, bis auch die ihre Schuld bitter bereut. Doch zum Glück gibt es noch Fritzchen, den Nachbarsjungen, der Pauline aus ihren trüben Gedanken reißt. Er spielt für sie den Prinzen aus Schneewittchen, trickst mit ihr die Oma aus und ernennt sie zu seiner lrokesenbraut, mit der er auf seinem roten Fahrrad durch die Gegend reitet. So hat Pauline Fröhlichkeit und Selbstbewußtsein wiedergefunden, als Onkel Herbert sie abholt und zur inzwischen gesunden Mutter zurückbringt. Aus dieser kleinen Geschichte um kindliche Gefühle macht Edelgard Hansen, Autorin und Spielerin aller Puppen, ein großes Stück, in dem sich nicht nur Kinder wiedererkennen. Mit liebevoller Sorgfalt und einer gehörigen Portion Witz in der unterschiedlichen Sprachgestaltung der Figuren versteht sie es, einer ieden prägnanten Charakter einzuhauchen. Schon die Form zeugt hier mit einfachen Mitteln von professionellem ldeenreichtum: Fast filmisch wirkt das Spiel auf zwei Ebenen. Größere Übersicht verschafft der Panoramablick auf Dorf und Umgebung. wo Miniaturausgaben der Figuren agieren. Die tieferen Gefühle spielen in Paulines Zimmer mit den gleichen Puppen im Großformat. Aufgelockert durch Traumsequenzen im Schattenspiel und Musik (Rudolf Schmid, auch Regie) wird hier ein echtes Stück Kindheit inszeniert.“ .
Zitty Berlin