Figurentheater nach einem Märchen von Janosch
Für Kinder von 4-8 Jahren
Spieldauer 40 min

Spiel: Johanna Debes & Rudolf Schmid, Regie: Ulrike Winkelmann
Figurenbau: Anka Sander, Rudolf Schmid, Trickanimation: Paul Bose
Kostüme: Ariane Bothe
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa

«Josa mit der Zauberfidel» ist ein Märchen von Janosch. Wie oft bei Janosch handelt es sich um eine Geschichte, die die Schwachen begünstigt und die Despoten stürzen lässt. Wir erfahren darin, dass nicht allein körperliche Kraft wichtig ist. Die Geschichte spricht von der Zauberkraft der Musik, mit deren Hilfe man auch große Macht gewinnen kann. Und sie zeigt, dass Kunst und Kultur nicht so einfach von Potentaten missbraucht werden kann. Dann erzählt sie noch über eine Vater-Sohn-Beziehung und darüber, dass man seinen eigenen Weg gehen muss, der ganz anders aussehen kann, als ein Vater sich das vorstellt.

Geschichte
Josa ist der Sohn eines Köhlers. Köhler müssen groß und stark sein, denn sie müssen Baumstämme schleppen. Josa aber ist klein und gar nicht stark. Das macht seinem Vater große Sorgen. Nun hat Josa aber einen Freund, der ist ein Vogel. Als der sieht, wie unglücklich Josa ist, schenkt er ihm eine Zauberfidel. Und er lehrt ihn ein Lied darauf zu spielen. Das ist so schön, dass jeder, der es hört davon größer und stärker wird. Ich auch? will Josa wissen. „Du nicht“, sagt der Vogel, „wenn du stark wärst, könntest du nicht mehr spielen.“ Dann lehrt der Vogel ihn das Lied rückwärts spielen. „Man braucht das manchmal. Jeder, der das hört wird so klein wie ein Fliegenbein.“ „Könnte ich auch dem Mond vorspielen? Würde der dann auch größer?“ will Josa wissen. „Ja“, sagt der Vogel, „aber du musst den Weg dorthin finden.“ Da übt der Josa sein Lied sieben Tage lang, vorwärts und rückwärts. Dann macht er sich auf den Weg zum Mond. Er trifft eine arme Frau, der spielt er die Ziege groß, damit sie mehr Milch gibt. Ein Pferd spielt er klein, damit es nicht mehr arbeiten muss und nur noch gestreichelt wird.

Als der König des Landes von der Zauberkraft der Fidel erfährt, befiehlt er Josa zu sich. Denn wie jeder weiß, kann ein König nie groß genug sein. Als Josa sich weigert zu kommen, lässt er ihn mit Gewalt holen und ins Musikzimmer sperren. „Los spiel!“, befiehlt der König.

Doch Josa spielt rückwärts, und der König wird kleiner und kleiner, bis er in einem Mauseloch verschwindet. So zieht Josa durch die Welt, macht Schwache stark und Starke schwächer und kommt schließlich ans Ende der Welt. Und als er zum Mond kommt, spielt er ihn groß. Das sieht der alte Köhler, sein Vater dann und weiß, das hat der Josa gemacht.


Aus unserem Gästebuch
“Heute ist Sonntag, der Schnee fällt, und wir sind glücklich hier bei Euch dieses zauberhafte Märchen genießen zu dürfen.“