Schauspiel, Tanz & Figurentheater
Spiel: Anna Clementi, Anka Sander, Lissy Gluding, Rudolf Schmid

Das Stück entstand aus Improvisationen und wurde inspiriert von der Novelle „Die Abtissin von Castro“ von Stendhal.
„Am Ende der tausendsten Biegung des Labyrinths findest du das Taschentuch wieder, das du vor unzähligen Wegen hier verloren hast.“

Ausgangspunkt unserer Arbeit war der Ikarus-Mythos, speziell die Gefangenschaft im Labyrinth und der Flugversuch. Wir benutzten selbsterfahrene „Labyrinth-Situationen“ und entwickelten daraus Theaterfiguren und Geschichten. Die Personen im Stück werden mit Figuren aus der Vergangenheit konfrontiert und erkennen ihr inneres Labyrinth daran. Diese Geschichten werden mit Puppen gespielt; gleichzeitig bleiben die Spieler selbst Handelnde. Durch diese Verdoppelung kommen sie in eine Distanz zu ihrer Rolle, die sie an den Puppen, wie eine andere Existenz, beobachten können. Die Geschichte ist ein Traum. Ort der Handlung ist eine kleine Pension am Meer. Für die vier Feriengäste ist es der letzte gemeinsame Abend; ein Abschiedsfest wird veranstaltet. Die Gäste benehmen sich merkwürdig: bekannte Situationen nehmen groteske Formen an, Banalitäten werden ungeheuer wichtig, Peinlichkeiten wachsen ins Monströse. Es läutet, ein Sarg in Form einer Gondel fährt herein. Aus ihr entsteigt eine Geschichte, Erinnerungen an eine Vergangenheit, die die vier Personen verband, und ihre heutigen Beziehungen erhellt.

Presse

„ Dem Fliegenden Theater gelingt es mit diesem Stück die Welten des Gefühls, der Leidenschaften, des Schmerzes, der tragischen Welt jenseits der Vernunft aufleben zu lassen, spielerisch, mit eindrucksvollen Bildern…“
Zitty Berlin

„ Dass man dabei auch Teile von sich selbst entdeckt, liegt am intensiven Spiel. Der traurige Ausdruck der kunstvoll zerfledderten Puppen erklärt das Labyrinth der Lebensläufe besser als die verstaubte Novelle. Wo der Anspruch auf Analyse aufhört, entfalten die Figuren Leben und Theatralik.“
Radio 100

„Ein beklemmendes und packendes, gut gespieltes Stück. Ein Versuch, die Elemente Theater, Tanz und Puppenspiel zu verbinden und zu beweisen, dass Puppenspiel nicht nur Kinderspiel ist. Es lohnt sich, diese interessante Produktion anzusehen.“
TAZ Berlin