TUKI Tandem initiiert und gestaltet berlinweit Partnerschaften zwischen Theatern und Kitas, bei denen die Begegnung der Allerjüngsten mit der Darstellenden Kunst im Mittelpunkt steht. Im Wechsel zwischen Theater-Sehen und Theater-Machen wird die Theaterkunst als Schwerpunkt in den Kitas verankert und gibt den Theatern wiederum Impulse in der künstlerischen Arbeit für ein ganz junges Publikum.
Projekt SCHWARZLICHT
Aktuell ist die Katholische Kindertagesstätte Sankt Richardin Berlin-Neukölln für drei Jahre unsere TUKI-Partnerkita. TUKI-Erzieherin Sara leitet inzwischen im dritten Jahr die Theaterstunden eigenständig und bringt dabei ihre wachsende Erfahrung und Freude am theatralen Arbeiten ein. Sie nimmt zudem an möglichst vielen Werkstätten der Tandem Theater teil, um neue Impulse und Methoden für die Arbeit mit den Kindern zu gewinnen.
In diesem Jahr steht das Thema „Schwarzlicht“ im Mittelpunkt. Zu Beginn dürfen alle Kinder des Elementarbereiches an Schnupperstunden teilnehmen. Ab Dezember wird dann eine feste TUKI-Gruppe zusammengestellt, die wöchentlich am Theaterangebot in der Kita teilnimmt.

Zunächst beschäftigen sich die Kinder mit einer intensiven Materialerforschung: Was leuchtet alles im Schwarzlicht? Welche Möglichkeiten bieten einfache Materialien wie Socken? Wie wirken Bewegungen auf einer Bühne, die in geheimnisvolles UV-Licht getaucht ist? Aus diesen Entdeckungen entsteht später eine Geschichte, die die Kinder gemeinsam entwickeln und schließlich auf die Bühne bringen.
Begleitet wird die Arbeit von unserer Theaterpädagogin Julia de Boor, die alle TUKI-Stunden hospitiert. Sie organisiert außerdem die Theaterbesuche, bei denen Stücke ausgewählt werden, in denen Schwarzlicht oder Schattenspiel eine besondere Rolle spielen.
Im April bietet sie darüber hinaus im Fliegenden Theater eine Werkstatt für alle TUKI-Erzieher*innen und Theaterschaffenden an – ein weiterer Baustein, der den kreativen Austausch und die künstlerische Weiterentwicklung im Projekt fördert.
Rückblicke – VERSTECKT
Kooperation mit der Kita Wutzkyallee Neukölln (2020)
Im zweiten Jahr unserer TUKI-Partnerschaft führte uns der Corona-Herbst nicht auf die Bühne, sondern in einen kleinen Landschaftspark. Neun Kinder der Kita stellten sich die Frage: Welche Geheimnisse verbergen sich unter den Baumwipfeln, zwischen den Zweigen und an den Wurzeln der Bäume und Büsche? Also machten sie sich neugierig auf den Weg. Sie bogen Zweige zur Seite, hoben Blätter an, stapften durch hohes Gras, untersuchten das Wurzelwerk, lauschten den Tönen und Geräuschen des Waldes und schlichen vorsichtig durch das raschelnde Laub.

Sie befühlten die Rinde der Bäume, ertasteten Gras und dichtes Blätterwerk. Bei ganz kleinen wie auch bei größeren Tieren beobachteten sie aufmerksam, wie diese sich bewegen, und versuchten anschließend, ihre Bewegungen und ihre besondere Geschmeidigkeit nachzuahmen. Der Wald und all die Entdeckungen verwandelten die Kinder – und bald stellten sie sich die Frage: „Können auch wir Spuren im Wald hinterlassen und Bäume verwandeln?“
Zunächst probierten sie es mit einem Bodenbild, das sie aus Fundstücken des Waldes legten. Dann schmückten sie einen Baum mit Wolle und schimmernden Silberfolienstreifen und verwandelten ihn in eine bewegte Installation. Im kleinen Birkenwäldchen ließen sie schließlich ihre „Silbergeister“ einziehen, und sogar der Stumpf eines Baumes wurde in ein Zaunwesen verwandelt. Auf diese Weise hinterließen die Kinder für kurze Zeit ihre eigenen Spuren im Wald.





