Statement: Thurid Andreßen

Veröffentlicht am 19.07.2025  //   In

Liebes fliegende Theater,

als Mutter von drei Kindern kann ich sagen, dass unsere ganze Familie begeistert von ihrem Theater ist.

Ihre Stücke und Geschichten haben uns und auch all den Kinder der Kita Lucy Lameck Straße viele Jahre begleitet. Es wäre ein riesiger Verlust, wenn dieses sehr persönliche, liebenswerte Theater, das so eindrückliche Geschichten auch schon für die Kleinsten erschafft, schließen müsste.
Dieser Ort kultureller Bildung, der sich auch noch fußläufig der Kita befindet, ist eine wunderbare Möglichkeit, den Kindern eine erste Theatererfahrung zu ermöglichen!
Über die Geschichte des Körpers redet meine kleine Tochter heute noch, so eine eindrückliche sinnlich Erfahrung war es für sie.

Das Theater darf nicht einfach verschwinden, wo können Kinder als junge Bürger denn besser auf ihre Rolle in einer demokratischen Gesellschaft vorbereitet werden? Gelder für kulturelle Bildung zu streichen ist eine unglaublich kurzsichtige Maßnahme und muss verhindert werden. Gerade in Zeiten bröckelnden sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft, braucht es diese Orte als Möglichkeit ästhetisch-ethischer Bildung und des Austauschs!

Mit besten Grüßen,
Thurid Andreßen

Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

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Statement: Ellen Esser

Der Wegfall des Fliegenden Theaters wäre eine Katastrophe für Berlin. Wenn man versucht seinen Enkelkindern etwas kulturelle Bildung zu ermöglichen, versucht, sie an Theater heranzuführen, ist man als Großmutter ratlos. Die meisten Angebote beziehen sich auf etwas ältere Kinder. Ich habe drei Enkelkinder, die sonst gar nicht ins Theater gegangen wären, wenn es das Fliegende Theater nicht gegeben hätte und ich war immer schockiert, wie wenig Auswahl ich hatte. Die poetischen Umsetzungen der Geschichten für Kinder erreichen die Zielgruppe direkt. Sie hängen sonst lediglich vor ihrem Handy und gucken Kitschfilme, in denen die Mädchen und Jungenrollen dermaßen stereotyp sind, dass sich mir die Haare sträuben. Im Fliegenden Theater hat meine Enkeltochter mit rosa Kleidchen und blonden Locken schon mal den Drachen besiegt. Das sind wichtige Erfahrungen, die die Kinder stärken. Es gibt keine Alternative! Das Fliegende Theater ist für die Jüngsten aus oben genannten Gründen eine extrem wichtige Bühne.
17.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Karin Kirschner

Sehr geehrte Frau Wedi-Wilson, Senatorin für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt,

aus der Presse habe ich erfahren, dass in den geplanten Fördermitteln Ihres Ministeriums das „Fliegende Theater“ in Berlin-Kreuzberg nicht mehr berücksichtigt werden soll. Getroffen hat diese Entscheidung eine unabhängige hochkarätig besetzte Jury. Wie Sie wissen, ist die Tatsache, dass das Theater auf dieser Liste fehlt, gleichbedeutend damit, dass die Förderung in den nächsten beiden Jahren entfällt. Für diese wichtige kulturelle Einrichtung im Bereich des Kindertheaters droht damit der letzte Vorhang.

Ich habe 25 Jahre in Berlin gewohnt, in Neukölln nicht weit vom „Fliegenden Theater“ entfernt. Fast alle Premieren habe ich gesehen, in den Sonntagsvorstellungen, die speziell für Kinder und Erwachsene stattfinden, neben den Vorstellungen für die Kinder aus Kitas und den Grundschulen in den Bezirken Kreuzberg und Neukölln.

Jede Inszenierung ist besonders in einer einzigartigen und modernen Kombination verschiedenster multimedialen Techniken, eine Freude für Augen und Ohren und Trigger für kindliche Neugier. In Berlin zu wohnen, zu leben und zu arbeiten war für mich Herausforderung und Genuss. Berlin ist eine aufregende Stadt mit vielfältigen Problemen, unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen und Bedürfnissen – und eine Stadt mit einer gewachsenen und kulturellen Vielfalt in kreativer Bewegung.

Im letzten Jahr bin ich umgezogen und nur noch gelegentlich in meiner alten Heimat. Die politischen und kulturellen Entwicklungen verfolge ich noch mit großem Interesse.

Über die Verteilung der Berliner Fördergelder entscheidet die Politik, das ist ein wesentlicher Bestandteil unserer gelebten Demokratie. Sie sind Mitglied des Berliner Senats, des obersten Entscheidungsgremiums und verantwortlich für den Bereich Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich halte das für eine große und wichtige Aufgabe in dieser Stadt und Sie gelten als Kennerin der Berliner Kulturszene.

So sehr ich auch die Zusammensetzung der Jury schätze, als Senatorin haben Sie nicht nur die Aufgabe, internationale Bedeutung und Ausstrahlung der Berliner Kultureinrichtungen zu sichern. Die kulturelle Infrastruktur Berlins hat auch Bedeutung für das Zusammenleben der Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt und ihrer Kinder.

Kennen Sie das „Fliegende Theater“ persönlich? Es ist mehrfach preisgekrönt und zählt zu den Figurentheatern, die national und international auftreten. Im Theater in der Urbanstraße finden jährlich 11.000 Kinder eine Anlaufstelle. Sie sollten es kennenlernen. Die nächste Spielsaison startet im September, am Sonntag, den 26.10. ist die Premiere von „Schneewittchen“. Ich freue mich auf die Premiere, in der dieses Märchen neu und mit den Mitteln des Figurentheaters erzählt wird. Gespielt und entwickelt von einer erfahrenen Crew, die für diese Inszenierung steht – gefördert mit Mitteln aus Ihrem Haus. Erleben Sie inmitten dieser Spielstätte, wie sich Kultur und gesellschaftlicher Zusammenhalt anfühlt und wie das Kinder erleben. Ganz einfach im Theater in der Nachbarschaft, bei jeder Inszenierung.

Mit freundlichen Grüßen
Karin Kirschner
21.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Lehrkräfte der Marienfelder Grundschule

Statement gegen die Schließung des Fliegenden Theaters

Sehr geehrter Kultursenat,

mit großer Besorgnis habe ich von der drohenden Schließung des Fliegenden Theaters erfahren. Als Lehrkraft an der Marienfelder Grundschule besuche ich das Theater seit zwei Jahren regelmäßig mit meinen Klassen - zuletzt mit meiner jetzigen zweiten Klasse. Gemeinsam durften wir bereits zahlreiche beeindruckende Inszenierungen erleben, darunter "Der Adler, der nicht fliegen konnte", "Das Höhlenkind", "Isabels Engel", "Der magische Adventskalender" und "Die Drachenprobe".

Das Fliegende Theater ist für unsere Kinder nicht nur ein Ort des Staunens, sondern ein wertvoller Bildungs- und Erfahrungsraum. Es leistet seit Jahren bedeutsame theaterpädagogische Arbeit, indem es kindgerecht Märchen und thematisch tiefgehende Stücke auf die Bühne bringt. Diese regen die Fantasie an, fördern das kreative Denken und wirken sich nachhaltig auf die Sprachbildung aus - durch die betonte, bildreiche Sprache, die die Kinder unmittelbar anspricht.

Ein besonders beeindruckendes Erlebnis war das Stück *Die Drachenprobe* *, bei dem einige Kinder sich sogar aktiv beteiligen und auf der Bühne mitspielen durften. Diese Erfahrung stärkte ihr Selbstbewusstsein, weckte Begeisterung für Theater und eröffnete neue Ausdrucksmöglichkeiten. Solche Momente sind für viele unserer Schülerinnen und Schüler - besonders jene mit Migrationshintergrund - prägend und bestärkend.

In einem sozialen Umfeld wie unserem, in dem finanzielle Ressourcen begrenzt sind, sind kulturelle Angebote wie das Fliegende Theater unerlässlich. Die erschwinglichen Preise ermöglichen es auch Schulen in Ballungsgebieten, kulturelle Teilhabe für alle Kinder zu verwirklichen. Das Theater trägt so konkret zur Integration, zur Förderung von Sprachkompetenz und zur kulturellen Bildung bei.

Unsere Besuche im Fliegenden Theater sind jedes Mal ein besonderes Ereignis. Die Kinder bestaunen mit Begeisterung die liebevoll gestalteten Requisiten, genießen den direkten Kontakt mit den Schauspieler*innen und interessieren sich für die Entstehung der Stücke. Wir werden dort stets herzlich empfangen, was zur positiven Theatererfahrung der Kinder maßgeblich beiträgt. Auch in Zukunft möchten wir das Fliegende Theater mit unseren Klassen besuchen. Geplant ist unter anderem der Besuch der Stücke "Schneewittchen" und "Ede 2.0" - und wir freuen uns auf viele weitere Inszenierungen. Es wäre ein großer Verlust für unsere Schule und die Kinder, wenn dieser besondere Ort der kulturellen Bildung nicht mehr existieren würde.

Wir sprechen uns daher entschieden gegen die Schließung des Fliegenden Theaters aus. Der Verlust dieses besonderen Ortes wäre ein Rückschritt für die kulturelle Bildung und Teilhabe vieler Berliner Kinder.

Mit freundlichen Grüßen

Ewa Dettmann

Essi Eli Gakpeto

Regina Weber

Lehrkräfte der Marienfelder Grundschule
21.07.2025/von Fliegendestheater
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