Statement: Sonja Danna

Veröffentlicht am 20.07.2025  //   In

Das Fliegende Theater ist einzigartig und wunderbar. Meine Familie und ich kommen regelmäßig seit 8 Jahren zu den Stücken, feiern Kindergeburtsage dort und auch mit kita und Schule sind meine Kinder öfters zum Theaterstück da.
Dieses Puppentheater ist so unaufgeregt und ohne viel Klimbim, aber die Kinder lieben es und haben sich schon oft schlapp gelacht.
Eine Schließung wäre ein echter Verlust für den Kietz und die Kultur!

Viele Grüße,
Sonja Danna

Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

Bleiben Sie auf dem Laufenden – Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mehr zum Thema

Statement: Kindergarten Gan Israel

Ich bin Erzieherin im Kindergarten Gan Israel in Berlin.

Seit vielen Jahren besuche ich mit meinen Kindergruppen unterschiedlichster Altersstufen regelmäßig das Fliegendes Theater – und jedes Mal ist es ein ganz besonderer Tag für die Kinder. Sie freuen sich Wochen im Voraus, sprechen noch lange danach darüber, und für viele ist es das erste und einzige Theatererlebnis überhaupt.

Als ich erfahren habe, dass einem der besten Kindertheater unserer Stadt – und davon gibt es ohnehin viel zu wenige – die Schließung droht, weil Fördergelder gekürzt werden, konnte ich es kaum glauben.

Das Fliegendes Theater ist ein Ort der Bildung, der Fantasie, der Freude und der echten kulturellen Teilhabe für Kinder. Wie kann man gerade hier sparen? Wie kann man bei der Entwicklung der nächsten Generation den Rotstift ansetzen?

Was sagt das über unsere Prioritäten aus?

Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen. Wenn wir ihnen heute den Zugang zu Kunst, Theater und Kultur verwehren, was für eine Zukunft bauen wir dann?

Der Spielplan des Fliegenden Theaters ist außergewöhnlich – vielseitig, altersgerecht und pädagogisch wertvoll. Die Schauspieler sind engagiert, professionell und schaffen es immer wieder, Kinder auf eine Weise zu berühren und zu begeistern, wie es nur ganz wenigen gelingt.

In einer Stadt wie Berlin, die sich gerne als weltoffen und kinderfreundlich bezeichnet, wird viel zu wenig für die kulturelle Bildung von Kindern getan.

Wir brauchen mehr solcher Orte, nicht weniger.

Ich appelliere an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung: Finden Sie eine Lösung. Sichern Sie die Zukunft des Fliegendes Theaters.

Denn wer bei den Kindern spart, spart an der Zukunft unseres Landes.

Mit freundlichen Grüßen
Tatjana Didenko
Erzieherin im Kindergarten Gan Israel
19.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Prof. Dr. Andrea Scott

Sehr geehrte Vertreter*innen des Berliner Kultursenats,

mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass das Fliegende Theater keine Basisförderung mehr erhalten soll. Wie Sie wissen, ist diese Förderung für das Fortbestehen dieser wichtigen kulturellen Einrichtung im Bereich des Kindertheaters in unseren Kiezen von existenzieller Bedeutung.

Ich bin 2022 mit meiner Familie als Fachkraft nach Deutschland gezogen. Meine Tochter war damals vier Jahre alt. Das Kindertheater war für uns ein zentraler Bestandteil unseres Integrationsprozesses. Ich wollte, dass meine Tochter der deutschen Sprache auf zauberhafte Weise begegnet, damit sie unsere große familiäre Transition spielerisch und positiv erlebt. Als ordentliche Professorin aus den USA mit Forschungsschwerpunkt auf Zugehörigkeit und Partizipation in Bildungsprozessen war mir dies ein besonderes Anliegen.

Berlin war für mich als neue Heimat deshalb so attraktiv, weil es Bildung und Kultur besonders stark fördert. Diese beiden Säulen machen Berlin einzigartig, insbesondere auch durch die starke Theaterpädagogik in Kitas und Schulen sowie durch das künstlerisch anspruchsvolle Kindertheater. Wenn ich von Berlin erzähle, sei es in internationalen Fachkreisen oder im Gespräch mit anderen nicht-deutschsprachigen Zugewanderten, dann ist dies stets das Erste, was ich mit Hoffnung und Bewunderung erwähne.

In unserem ersten Jahr in Deutschland haben wir als Familie mindestens 20 Kindertheateraufführungen besucht. Während unserer Zeit in einer Untermiete in Kreuzberg waren wir häufig im Fliegenden Theater: Josa und die Zauberfiedel, Isabels Engel, Der magische Adventskalender und Eine Reise in die Urzeit gehören zu den Stücken, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind.

Wir haben viele verschiedene Bühnen besucht – von der Komischen Oper bis zur Schaubude, vom ATZE Musiktheater bis zum Theater JARO. Das Fliegende Theater aber zeichnet sich durch eine besondere Ernsthaftigkeit im künstlerischen Umgang mit kleinen, aber bedeutungsvollen Produktionen aus. Trotz seiner Größe beeindruckt es durch liebevoll gestaltete Bühnenbilder, eine herausragende schauspielerische Leitung, einen originellen Umgang mit Objekten (z. B. Puppen) sowie durch ein inhaltlich anspruchsvolles und pädagogisch wertvolles Konzept, das Kindern großes Vertrauen entgegenbringt – insbesondere im Umgang mit Themen wie sozialer Verantwortung und Zivilcourage.

Ich erlebe das Fliegende Theater als einen Ort der Begegnung, des Willkommens und der ernsthaften künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen. Solche Orte sind heute wichtiger denn je.

Berlin hat sich in den letzten 22 Jahren stark verändert – ich kenne die Stadt seitdem gut. Was für mich jedoch immer im Zentrum stand, ist das klare Bekenntnis zur sozialen Demokratie, zu einer gelebten Bildungslandschaft und zu einer starken, öffentlich geförderten Kulturszene. Diese Werte machen Berlin auch international attraktiv – für viele Familien, meine eingeschlossen.

Ich bitte Sie eindringlich, die Entscheidung zur Streichung der Basisförderung für das Fliegende Theater zu überdenken. Setzen Sie ein Zeichen für die Zukunft – für Bildung, Teilhabe, kulturelle Vielfalt und für das, was Berlin wirklich besonders macht.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Andrea Scott
20.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Agnes Raucamp

Was wäre aus unserem Alltag geworden, hätte es das Fliegende Theater nicht gegeben?

Nun ja, es wäre schon auch gegangen!
Als berufstätige Mutter mit zwei jungen Kindern, deren Mann und Vater zeitweise in einer anderen Stadt arbeitete, waren die Besuche im Fliegenden Theater immer ein Highlight.

Die bezaubernden Vorstellungen, die Musik, die atemlosen Kinder, das Dazwischen- Rufen, das Klatschen, das Lachen, das Staunen – was für ein Erlebnis an den

Sonntagnachmittagen, die oft später endeten, weil es hinterher im kleinen Foyer noch ein Kaffee, eine Limo gab und die Kinder den Zuschauerraum und die Bühne erkunden durften. Rudolf Schmid gab gerne Auskunft über seine Arbeit, zeigte sein Werkstatt – alle Figuren warne liebevollst selbst gebaut: Abenteuer pur.

Eines abends kam ich in den Kindergarten gehetzt, verspätet, eine Entschuldigung auf den Lippen, als die freundliche Erzieherin mich in einen hinteren großen Raum (eigentlich Schlafraum der Kinder) führte, wo ein märchenhaftes Stück im Gange war: Die Geschichte vom Hallodu. Das Theater war vom Kindergarten eingeladen worden und mit großer Erleichterung setzte ich mich neben mein Söhnchen – Hetze, Stress, alles konnte von mir abfallen – ein besonderer Glücksmoment.

Rudolf Schmid und sein Team haben die Gabe, kindliche Themen verständnis- und liebevoll aufzugreifen. In allem schwingt eigene Kindheitserfahrung mit, es scheint, als hätte der erfahrene Regisseur die Dinge, die er auf die Bühne bringt, selbst erlebt, und das macht sie für Groß und Klein so spannend und unmittelbar nachvollziehbar.

Fragen die sich Kinder stellen, Angst, die sie haben, Spannung, die sie lieben, Rätselhaftes, das sie interessiert – kein Schulunterricht kann sich auf so eindringliche Weise dem kindlichen Verständnis annähern. Wie oft habe ich erlebt, dass, wenn während der Vorstellung der Schluss des Stückes angekündigt wird, ein mehrstimmiges Nein! zu vernehmen ist.

Meine Kinder sind längst erwachsen, ich habe drei Enkelkinder, und wann immer diese in Berlin sind, werden sie von ihrer Mutter ins Fliegende Theater geführt, wo sie Ähnliches erleben.

Ich selbst versäume auch als Großmutter selten eine Premiere – ohne Kinder – und nach wie vor berührt mich die Arbeit diese engagierten Teams. Das Fliegende Theater ist in Berlin eine Institution, ein Ort, von dem Kinder auf eine ganz eigene Weise profitieren.

Daher bitte ich darum, die Förderung weiterhin zu gewähren, ohne die das Theater sein hochqualifizierte Arbeit nicht fortsetzen kann.

Agnes Raucamp
20.07.2025/von Fliegendestheater
Mehr laden