K. Ehrenspeck (Rezensentin)
Veröffentlicht am 29.07.2025 // In Zuschauerstimmen
Ich habe gestern erfahren, dass das Fliegende Theater in Berlin ab kommendem Jahr keine Fördergelder mehr erhalten soll. Was soll das sein? Eine Sparmaßnahme? Was will man damit einsparen, dass man der Kleinkunst an den Kragen geht? Es gäbe doch das ganze Problem nicht, wenn sie so groß und teuer wäre, dass sich das Einsparen lohnen würde.
Berlin ist nicht nur die Regierungshauptstadt, Berlin ist auch der kulturelle Mittelpunkt unseres Landes und hat damit eine Vorbildfunktion. Die Vision ist zum Fürchten, dass es auch andere Gemeinden dazu animieren könnte, sich mehr und mehr auf Massenveranstaltungen und Denkmäler zu konzentrieren und unübersichtlichen Kleinkram einfach wegzurationalisieren. Heute begründet man das finanziell, vor knapp 100 Jahren hatte es ideologische Gründe – aber egal, wie man es begründet: Die Kleinen dadurch zu unterdrücken, dass die Großen nun einmal größer sind, hat immer die gleiche Wirkung: Die Mehrheit formiert sich als alleinige Macht – am besten, wenn die Minderheit gar nicht mehr da ist. Da hilft die Berliner Diversitätspropaganda dann auch nichts mehr.
Ich war oft und gerne in Berlin, habe die vielfältige Kultur dort sehr genossen – und das Fliegende Theater stand immer auf meiner Agenda, weil es ein Beispiel für anspruchsvolle Kinderkunst war, die ihr Publikum nicht bloß bespaßt, sondern ernst nimmt, anregt, berührt und beschäftigt. Ich habe seine Entwicklung auch durch seine Tourneen verfolgt … und so wünscht man es sich doch: Aus der Hauptstadt kommen Geist und Ideen in die Provinz und bewirken dort Veränderung. Und jetzt???
Ob man den Beschluss, dem Fliegenden Theater die Fördermittel zu streichen, noch revidieren kann, weiß ich nicht. Ich weiß nur: Wenn man das nicht wenigstens versucht, wird man ihn später bedauern müssen. Der kulturelle Kahlschlag, auf den solche Beschlüsse hinauslaufen, ist doch absehbar – und die vernichtenden Auswirkungen auch.
Ich bin völlig entsetzt.
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