Statement: Agnes Raucamp

Veröffentlicht am 20.07.2025  //   In

Was wäre aus unserem Alltag geworden, hätte es das Fliegende Theater nicht gegeben?

Nun ja, es wäre schon auch gegangen!
Als berufstätige Mutter mit zwei jungen Kindern, deren Mann und Vater zeitweise in einer anderen Stadt arbeitete, waren die Besuche im Fliegenden Theater immer ein Highlight.

Die bezaubernden Vorstellungen, die Musik, die atemlosen Kinder, das Dazwischen- Rufen, das Klatschen, das Lachen, das Staunen – was für ein Erlebnis an den

Sonntagnachmittagen, die oft später endeten, weil es hinterher im kleinen Foyer noch ein Kaffee, eine Limo gab und die Kinder den Zuschauerraum und die Bühne erkunden durften. Rudolf Schmid gab gerne Auskunft über seine Arbeit, zeigte sein Werkstatt – alle Figuren warne liebevollst selbst gebaut: Abenteuer pur.

Eines abends kam ich in den Kindergarten gehetzt, verspätet, eine Entschuldigung auf den Lippen, als die freundliche Erzieherin mich in einen hinteren großen Raum (eigentlich Schlafraum der Kinder) führte, wo ein märchenhaftes Stück im Gange war: Die Geschichte vom Hallodu. Das Theater war vom Kindergarten eingeladen worden und mit großer Erleichterung setzte ich mich neben mein Söhnchen – Hetze, Stress, alles konnte von mir abfallen – ein besonderer Glücksmoment.

Rudolf Schmid und sein Team haben die Gabe, kindliche Themen verständnis- und liebevoll aufzugreifen. In allem schwingt eigene Kindheitserfahrung mit, es scheint, als hätte der erfahrene Regisseur die Dinge, die er auf die Bühne bringt, selbst erlebt, und das macht sie für Groß und Klein so spannend und unmittelbar nachvollziehbar.

Fragen die sich Kinder stellen, Angst, die sie haben, Spannung, die sie lieben, Rätselhaftes, das sie interessiert – kein Schulunterricht kann sich auf so eindringliche Weise dem kindlichen Verständnis annähern. Wie oft habe ich erlebt, dass, wenn während der Vorstellung der Schluss des Stückes angekündigt wird, ein mehrstimmiges Nein! zu vernehmen ist.

Meine Kinder sind längst erwachsen, ich habe drei Enkelkinder, und wann immer diese in Berlin sind, werden sie von ihrer Mutter ins Fliegende Theater geführt, wo sie Ähnliches erleben.

Ich selbst versäume auch als Großmutter selten eine Premiere – ohne Kinder – und nach wie vor berührt mich die Arbeit diese engagierten Teams. Das Fliegende Theater ist in Berlin eine Institution, ein Ort, von dem Kinder auf eine ganz eigene Weise profitieren.

Daher bitte ich darum, die Förderung weiterhin zu gewähren, ohne die das Theater sein hochqualifizierte Arbeit nicht fortsetzen kann.

Agnes Raucamp

Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

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Statement: Rosemarie Möhle-Buschmeyer

Liebes Team vom Fliegenden Theater,

ich würde es außerordentlich bedauern wenn es keine Förderung mehr für euch geben würde. Ich bin Mimis Oma. Es war für uns ein wunderbares Erlebnis, zusammen ins Theater zu gehen. Mimi wohnt in Neukölln und wenn ich sie besucht habe, war das fliegende Theater ein tolles Angebot für eine gemeinsame Unternehmung. Das fliegende Theater bietet für kleine Kinder ein sehr angenehmes Erleben, eine wohltuende, angstfreie Atmosphäre. So kann man Kinder an kulturelles Erleben heranführen!
Wie die fantasievollen Geschichten mit einfachen und für Kinder erfassbaren Mitteln erzählt werden, hat mich beeindruckt. Ich habe erlebt, wie Mimi und auch andere Kinder dem Geschehen begeistert gefolgt sind.
Unverantwortlich fänd ich es, eine Förderung dieses schönen kleinen Theaters einzustellen, ist es doch eines der ganz wenigen kulturellen Angebote für Kinder in Neukölln.

Mit herzlichen Grüßen, Rosemarie Möhle-Buschmeyer
20.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Nadja Awayes

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich arbeite seit 25 Jahren als Erzieherin und seit geraumer Zeit besuche ich mit meiner Gruppe regelmäßig das Fliegende Theater.
Wir schätzen das Fliegende Theater für seine kreative Vielfalt, seine besondere Bildungsarbeit und die Künstlerische Qualität. Die Stücke sind nicht nur für Groß und Klein unterhaltsam, sondern auch pädagogisch Wertvoll und regen zum Nachdenken an. Ein Verlust dieses Theaters wäre ein großer Einschnitt für die Kinder und den Kiez, denn hier wird die Basis für kulturelle Teilhabe und die Möglichkeit zur Begegnungen verschiedenster Art , gelegt.
Ich bitte Sie daher eindringlich weiterhin Fördermittel bereit zustellen, damit dieser wundervolle Ort, weiterhin für strahlende Kinder -und Erwachsenen Augen sorgen kann.

Mit freundlichen Grüßen
Nadja Awayes
(Erzieherin des Frieda Kirschkern)
21.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Meike Gran und Thomas Pöttgen

Statement zur Bedeutung des Fliegenden Theaters für unsere Familie und unseren Kiez

Das Fliegende Theater ist ein fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens in unserer Nachbarschaft. Wir besuchen das Theater regelmäßig mit unseren Kindern, 3 und 7 Jahre – und das bereits seit 4 Jahren– und schätzen die liebevolle, kreative, alle Sinne anregende und kindgerechte Art, mit der hier Geschichten erzählt werden.

Das Theater ist ein tolles Puppen- und Objekttheater und arbeitet mit fantasievollen Bühnenbildern, Sprache und Tönen und stellt eine besondere Nähe zu den Kindern her.

Die Vielfalt der Stücke ist groß, für verschiedene Altersgruppen. Auch die regelmäßigen Gastspiele schätzen wir sehr.

Durch das Zuhören, Verstehen und Mitdenken erweitern Kinder ihren Wortschatz, ihre Ausdrucksfähigkeit und ihr Sprachverständnis. Auch abstraktes Denken und Empathie werden gefördert, wenn Kinder sich in Figuren und deren Gefühle hineinversetzen.

Theaterfiguren erleben Konflikte, Freundschaft, Angst, Freude, Trauer – und Kinder erleben das mit. Das hilft ihnen, eigene Gefühle besser zu verstehen, auszudrücken und mit denen anderer mitzufühlen.

Theaterbesuche finden oft in Gruppen statt – mit Familie, Kitas oder Schulklassen. Kinder lernen, gemeinsam zuzuschauen, zu reagieren, zu lachen oder still zu sein. Es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das stärkt.

Kindertheater macht kulturelle Bildung für alle zugänglich – oft zu niedrigen Preisen oder mit gezielter Förderung. Es vermittelt Werte wie Toleranz, Gerechtigkeit, Zusammenhalt und Umweltbewusstsein auf kindgerechte Weise.

Kindertheater ist kein „Luxus“, sondern ein unverzichtbarer Baustein für die gesunde Entwicklung von Kindern. Es verbindet Kunst, Bildung, Emotion und Gemeinschaft – kindgerecht, zugänglich und nachhaltig.

Für unseren Kiez ist das Fliegende Theater ein wunderbarer Ort der Begegnung, der Bildung und der kulturellen Teilhabe. Es ermöglicht Kindern unterschiedlichster Herkunft Zugang zu Kunst und Kultur – unabhängig vom sozialen oder finanziellen Hintergrund. Diese niedrigschwellige, qualitativ herausragende kulturelle Arbeit darf nicht verloren gehen.

Dass dem Fliegenden Theater nun die Förderung gestrichen werden soll, ist für uns absolut unverständlich. Gerade in einer Zeit, in der Kulturorte für Kinder immer weniger werden, braucht es Institutionen wie das Fliegende Theater dringender denn je.

Wir fordern daher mit Nachdruck, dass das Fliegende Theater weiterhin gefördert wird.

Viele Grüße,
Meike Gran und Thomas Pöttgen
24.07.2025/von Fliegendestheater
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