Offener Brief: Fliegendes Theater von Schließung bedroht!

Veröffentlicht am 16.07.2025  //  In

Berliner Senat streicht Förderung: Dem Fliegenden Theater droht ohne Förderung die Schließung binnen weniger Monate – 11.000 Kinder wären betroffen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der Berliner Senat streicht dem Fliegenden Theater ab 2026 die zweijährige Basisförderung – trotz stetig wachsender Zuschauerzahlen und mehrfacher Auszeichnungen
  • Ohne die jährliche Fördersumme von 67.000 € droht die Schließung des einzigen regelmäßig spielenden Kindertheaters in Kreuzkölln
  • Bitte unterstützen Sie uns dabei, dass wir weiterhin Förderung erhalten und nicht schließen müssen!

Fliegendes Theater von Schließung bedroht!

Wir, Fliegendes Theater in Berlin-Kreuzberg, haben von der Berliner Senatsverwaltung mitgeteilt bekommen, dass uns ab nächstes Jahr die „Zweijährige Basisförderung im Bereich Darstellende Künste/Tanz“, die wir seit 2008 kontinuierlich erhalten, komplett gestrichen wird. Ohne Förderung bedeutet das für uns das Aus – ein Ensembletheater, das seit 45 Jahren mit eigener Spielstätte in Kreuzkölln unzählige Kitas, Grundschulen und Familien als Publikum hat. Über 11.000 Kinder kommen jährlich zu uns. Wir haben einen stetigen Zuwachs an Zuschauer*innen, die unser Programm künstlerisch und inhaltlich sehr schätzen.

Wir machen multimediales Figuren- und Objekttheater mit Livemusik, Projektionen und interaktivem Mitspiel. In unseren Inszenierungen verstehen wir es, die Themen und Bedürfnisse von Kindern, mit einer unverkennbaren Handschrift künstlerisch und kindgerecht umzusetzen. Die durchweg positive Resonanz des jungen Publikums bestätigt dies. Auch das Fachpublikum würdigt unsere Arbeit. Mehrfach wurden wir nominiert und ausgezeichnet mit dem IKARUS-Preis und vom Goethe-Institut für weltweite Gastauftritte engagiert.

Wenn unser Theater schließt, wird es in einen der buntesten und interkulturellsten Viertel in Berlin kein Kindertheater mehr geben, das regelmäßig spielt. Mit einer Fördersumme von 67.000 € im Jahr kann unsere Spielstätte, die wir auch anderen Musik- und Theatergruppen als Probenort und für Gastspiele zur Verfügung stellen, erhalten werden.

Bitte unterstützen Sie uns dabei, dass wir weiterhin Förderung erhalten und nicht schließen müssen!

Das Ensemble des Fliegenden Theaters

Kontakt

Rudolf Schmid (Theaterleitung)
Peggy Anders (Öffentlichkeitsarbeit)

030 69 22 100
mail@fliegendes-theater.de
www.fliegendes-theater.de

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

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Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass das Fliegende Theater - ein fester Bestandteil der Berliner Kinder- und Jugendtheaterlandschaft - für die zweijährige Basisförderung 2026/2027 für Produktionsorte sowie für Gruppen und Einzelkünstler:innen im Bereich Darstellende Künste / Tanz durch die Senatsverwaltung für Kultur keine Förderempfehlung für die nächste Förderperiode erhalten hat. Diese Entscheidung bedeutet nicht weniger als das drohende Aus für eines der profiliertesten Figurentheater der Stadt. Und damit: den Verlust eines kulturellen Ankers, der jährlich Tausende junge Berlinerinnen und Berliner erreicht.

Seit seiner Gründung im Jahr 1978 und der festen Ansiedlung in der Urbanstraße vor über 25 Jahren ist das Fliegende Theater ein zentraler Ort kultureller Bildung - insbesondere für Kinder im Kita- und Grundschulalter. Mit aktuell 28 Inszenierungen im Repertoire und durchschnittlich über 11.650 Besuchenden pro Jahr (2022: 10.300, 2023: 11.900, 2024: 12.700), davon allein aus Bildungseinrichtungen durchschnittlich 8500 Kita- und Schulkindern (2022: 7.577 / 2023: 9.311 / 2024: 8.549), erfüllt das Theater einen Bildungsauftrag, den in dieser Dichte und Qualität kein anderes Haus in der näheren Umgebung abdeckt.

Das Fliegende Theater wirkt dabei mitten im sozialen Brennpunkt. Der Kiez rund um die Urbanstraße ist geprägt von einer dichten, diversen und teils prekären sozialen Struktur. Viele Kinder wachsen hier in bildungsfernen Kontexten auf, oft ohne regelmäßigen Zugang zu kulturellen Angeboten. Gerade für diese jungen Menschen ist das Theater ein Raum der Begegnung, der Sprachbildung, der ästhetischen Erfahrung - und des Selbstvertrauens.

Für die zahlreichen Kitas und Grundschulen in Friedrichshain-Kreuzberg und den angrenzenden Bezirken ist das Fliegende Theater ein unverzichtbarer Partner. Für Gruppen mit sehr jungen Kindern sind längere Wege in weiter entfernte Theater kaum zu bewältigen. Der Verlust dieses Standorts bedeutet für viele Einrichtungen das Aus regelmäßiger kultureller Teilhabe - ein weiterer weißer Fleck, der entstehen wird. Ein Fleck, der nicht ohne Weiteres von anderen Angeboten aufgefangen werden kann, sondern neue Infrastruktur, neue Konzepte und neue Mittel erfordern wird.

Die Bedeutung des Fliegenden Theaters liegt nicht nur in seinen Aufführungen, sondern auch in der langjährigen Kooperation mit Bildungseinrichtungen - etwa in TUKI-Produktionen - und in der künstlerischen Qualität, die mit acht IKARUS- Nominierungen und zwei Preisen mehrfach anerkannt wurde. Ein Theater wie dieses ist mehr als ein kultureller Ort - es ist für viele Kinder ihr erster Kontakt mit Theater überhaupt. Es prägt. Es öffnet. Es bildet. Und es gibt Kindern, die sonst selten gesehen oder gehört werden, eine Stimme.

Gerade in Zeiten, in denen die Kulturelle Bildung durch wirtschaftlichen und haushälterischen Druck immer stärker an den Rand gedrängt wird, wäre das Verschwinden des Fliegenden Theaters ein kulturpolitisches Armutszeugnis. Es geht hier nicht um eine einzelne Institution - es geht um Teilhabe, um Bildungsgerechtigkeit, um das Recht aller Kinder auf kulturelle Erfahrung und Beteiligung, wie es Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention unmissverständlich formuliert.

Wir appellieren mit Nachdruck an Sie: Streuen Sie diesen Aufruf in Ihren Netzwerken und unterstützen Sie ihn in Ihrem politischen Kontext. Ermöglichen Sie die Weiterförderung dieses einmaligen Hauses. Lassen Sie es nicht zu, dass Kinder in Berlin ihren Zugang zu Theater verlieren - nur, weil ihr Kiez zu weit vom nächsten Theater entfernt ist.

Mit großer Hochachtung und in Solidarität,

Kathrin Völker-Krause - Geschäftsführung JugendKulturService gGmbH
Gunnar Güldner - Geschäftsführung JugendKulturService gGmbH
Nils Foerster - Projektleitung Besucher:innenFörderung & IKARUS Theaterpreis
22.07.2025/von Fliegendestheater