Statement: Karin Kirschner

Veröffentlicht am 21.07.2025  //   In

Sehr geehrte Frau Wedi-Wilson, Senatorin für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt,

aus der Presse habe ich erfahren, dass in den geplanten Fördermitteln Ihres Ministeriums das „Fliegende Theater“ in Berlin-Kreuzberg nicht mehr berücksichtigt werden soll. Getroffen hat diese Entscheidung eine unabhängige hochkarätig besetzte Jury. Wie Sie wissen, ist die Tatsache, dass das Theater auf dieser Liste fehlt, gleichbedeutend damit, dass die Förderung in den nächsten beiden Jahren entfällt. Für diese wichtige kulturelle Einrichtung im Bereich des Kindertheaters droht damit der letzte Vorhang.

Ich habe 25 Jahre in Berlin gewohnt, in Neukölln nicht weit vom „Fliegenden Theater“ entfernt. Fast alle Premieren habe ich gesehen, in den Sonntagsvorstellungen, die speziell für Kinder und Erwachsene stattfinden, neben den Vorstellungen für die Kinder aus Kitas und den Grundschulen in den Bezirken Kreuzberg und Neukölln.

Jede Inszenierung ist besonders in einer einzigartigen und modernen Kombination verschiedenster multimedialen Techniken, eine Freude für Augen und Ohren und Trigger für kindliche Neugier. In Berlin zu wohnen, zu leben und zu arbeiten war für mich Herausforderung und Genuss. Berlin ist eine aufregende Stadt mit vielfältigen Problemen, unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen und Bedürfnissen – und eine Stadt mit einer gewachsenen und kulturellen Vielfalt in kreativer Bewegung.

Im letzten Jahr bin ich umgezogen und nur noch gelegentlich in meiner alten Heimat. Die politischen und kulturellen Entwicklungen verfolge ich noch mit großem Interesse.

Über die Verteilung der Berliner Fördergelder entscheidet die Politik, das ist ein wesentlicher Bestandteil unserer gelebten Demokratie. Sie sind Mitglied des Berliner Senats, des obersten Entscheidungsgremiums und verantwortlich für den Bereich Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich halte das für eine große und wichtige Aufgabe in dieser Stadt und Sie gelten als Kennerin der Berliner Kulturszene.

So sehr ich auch die Zusammensetzung der Jury schätze, als Senatorin haben Sie nicht nur die Aufgabe, internationale Bedeutung und Ausstrahlung der Berliner Kultureinrichtungen zu sichern. Die kulturelle Infrastruktur Berlins hat auch Bedeutung für das Zusammenleben der Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt und ihrer Kinder.

Kennen Sie das „Fliegende Theater“ persönlich? Es ist mehrfach preisgekrönt und zählt zu den Figurentheatern, die national und international auftreten. Im Theater in der Urbanstraße finden jährlich 11.000 Kinder eine Anlaufstelle. Sie sollten es kennenlernen. Die nächste Spielsaison startet im September, am Sonntag, den 26.10. ist die Premiere von „Schneewittchen“. Ich freue mich auf die Premiere, in der dieses Märchen neu und mit den Mitteln des Figurentheaters erzählt wird. Gespielt und entwickelt von einer erfahrenen Crew, die für diese Inszenierung steht – gefördert mit Mitteln aus Ihrem Haus. Erleben Sie inmitten dieser Spielstätte, wie sich Kultur und gesellschaftlicher Zusammenhalt anfühlt und wie das Kinder erleben. Ganz einfach im Theater in der Nachbarschaft, bei jeder Inszenierung.

Mit freundlichen Grüßen
Karin Kirschner

Über Karin Kirschner – Unternehmensberaterin & Coach

Karin Kirschner ist freiberufliche Unternehmensberaterin und Coach mit Sitz in Berlin-Neukölln. Sie bietet Seminare, Workshops und maßgeschneiderte Beratung speziell für Gründer:innen und Freiberufler:innen – von der Entwicklung der Geschäftsidee über Businessplan-Erstellung bis hin zu strategischer Begleitung.

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Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

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Statement: Cristina Rico Cubells & Niels Schagen, Teo (8) und Emmi (6)

Sehr geehrte Frau Senatorin Wedl-Wilson,

wir sind Eltern, deren Kinder regelmäßig mit großer Freude und Gewinn die Vorstellungen des Fliegenden Theaters in Kreuzberg besuchen. Mit Entsetzen haben wir erfahren, dass diesem besonderen Ort durch die Streichung der "Basisförderung im Bereich Darstellende Künste/Tanz" die Schließung droht.

Das Fliegende Theater ist ein kulturelles Kleinod im Kiez, das Kindern auf kreative Weise wichtige Themen nahebringt. Zu betonen ist, dass es durch kostengünstige Vormittagsaufführungen auch viele Kita- und Schulkinder, auch aus sozial benachteiligten Familien im Kiez, erreicht, denen sonst der Zugang zu Kunst und Kultur oft fehlt. Das Theater hat damit auch eine wichtige Funktion für den sozialen Zusammenhalt im Kiez.

Das Leben in Berlin ist aus vielen Gründen eine Herausforderung für Familien, erwähnt seien beispielhaft nur die Mieten- und Wohnungsproblematik. Auch die Situation an vielen Berliner Schulen wird durch die Kürzungsprogramme des Senats immer schwieriger. Ein Lichtblick war immer das gute kulturelle Angebot in Berlin, auch und gerade für Familien, das Angebote von Schulen und Kitas ergänzt und unterstützt. Dies ist damit auch ein Standortfaktor für den auf Arbeitskräfte angewiesenen Wirtschaftsstandort Berlin.

Wir fordern Sie daher nachdrücklich auf die Förderung für das fliegende Theater beizubehalten! Kultur für Kinder darf kein Sparposten sein!

Mit freundlichen Grüßen

Cristina Rico Cubells & Niels Schagen, Teo (8) und Emmi (6)
21.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Agnes Raucamp

Was wäre aus unserem Alltag geworden, hätte es das Fliegende Theater nicht gegeben?

Nun ja, es wäre schon auch gegangen!
Als berufstätige Mutter mit zwei jungen Kindern, deren Mann und Vater zeitweise in einer anderen Stadt arbeitete, waren die Besuche im Fliegenden Theater immer ein Highlight.

Die bezaubernden Vorstellungen, die Musik, die atemlosen Kinder, das Dazwischen- Rufen, das Klatschen, das Lachen, das Staunen – was für ein Erlebnis an den

Sonntagnachmittagen, die oft später endeten, weil es hinterher im kleinen Foyer noch ein Kaffee, eine Limo gab und die Kinder den Zuschauerraum und die Bühne erkunden durften. Rudolf Schmid gab gerne Auskunft über seine Arbeit, zeigte sein Werkstatt – alle Figuren warne liebevollst selbst gebaut: Abenteuer pur.

Eines abends kam ich in den Kindergarten gehetzt, verspätet, eine Entschuldigung auf den Lippen, als die freundliche Erzieherin mich in einen hinteren großen Raum (eigentlich Schlafraum der Kinder) führte, wo ein märchenhaftes Stück im Gange war: Die Geschichte vom Hallodu. Das Theater war vom Kindergarten eingeladen worden und mit großer Erleichterung setzte ich mich neben mein Söhnchen – Hetze, Stress, alles konnte von mir abfallen – ein besonderer Glücksmoment.

Rudolf Schmid und sein Team haben die Gabe, kindliche Themen verständnis- und liebevoll aufzugreifen. In allem schwingt eigene Kindheitserfahrung mit, es scheint, als hätte der erfahrene Regisseur die Dinge, die er auf die Bühne bringt, selbst erlebt, und das macht sie für Groß und Klein so spannend und unmittelbar nachvollziehbar.

Fragen die sich Kinder stellen, Angst, die sie haben, Spannung, die sie lieben, Rätselhaftes, das sie interessiert – kein Schulunterricht kann sich auf so eindringliche Weise dem kindlichen Verständnis annähern. Wie oft habe ich erlebt, dass, wenn während der Vorstellung der Schluss des Stückes angekündigt wird, ein mehrstimmiges Nein! zu vernehmen ist.

Meine Kinder sind längst erwachsen, ich habe drei Enkelkinder, und wann immer diese in Berlin sind, werden sie von ihrer Mutter ins Fliegende Theater geführt, wo sie Ähnliches erleben.

Ich selbst versäume auch als Großmutter selten eine Premiere – ohne Kinder – und nach wie vor berührt mich die Arbeit diese engagierten Teams. Das Fliegende Theater ist in Berlin eine Institution, ein Ort, von dem Kinder auf eine ganz eigene Weise profitieren.

Daher bitte ich darum, die Förderung weiterhin zu gewähren, ohne die das Theater sein hochqualifizierte Arbeit nicht fortsetzen kann.

Agnes Raucamp
20.07.2025/von Fliegendestheater

Stimmen an uns: Anne-Kristin Beelitz

Hallo,

im Fliegenden Theater haben mein Sohn (6) und ich die mit Abstand schönsten Theatererlebnisse in Berlin gehabt. Wir haben geschmunzelt, gekichert, herzlich laut lachen müssen, gestaunt, sind in wundersame Welten eingetaucht, haben uns inspirieren lassen (wir mussten zum Beispiel gleich nach einer Vorstellung unbedingt einen Staubsauger aus Pappkartons bauen). Jede einzelne Vorstellung hat uns nachhaltig beflügelt! Wir wünschen uns ganz doll noch viele weitere Vorstellungen im Fliegenden Theater anschauen zu können. Nachdem wir in den Vorstellungen für kleine Kinder so viel nachhaltige Freude hatten, hatten wir uns schon so auf die spannenden Vorstellungen für größere Kinder gefreut.

Es wäre ein sehr großer Verlust für die Berliner Kultur und Bildungslandschaft wenn es das Fliegende Theater nicht mehr gäbe. Es ist ein ganz besonderes einzigartiges Theaterrefugium mit so wertvoller Wirkkraft.
19.07.2025/von Fliegendestheater
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