Statement: Theater Zitadelle Puppet Company

Veröffentlicht am 19.07.2025  //   In

Statement der Theater Zitadelle Puppet Company zur aktuellen Lage des Fliegenden Theaters.

Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass das Fliegende Theater/ Berlin nach über 40 Jahren engagierter Arbeit in der Kinder - und Jugendtheaterszene keine Förderung mehr vom Berliner Senat erhalten soll.

Das Fliegende Theater ist eine unverzichtbare Institution in der Berliner Kulturlandschaft, insbesondere im Bereich des Figurentheaters. Mit großem künstlerischem Anspruch, Einfühlungsvermögen und pädagogischer Tiefe erreichen die Produktionen des Theaters seit Jahrzehnten ein junges Publikum und leisten einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen Bildung.
Generationen von Berliner Kindern haben dort erste Theatererfahrungen gemacht - das Theater hat einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung von Fantasie und Empathie von tausenden Kindern geleistet.
Die Qualität und der künstlerische Anspruch hält bis heute vor, auch die letzten Inszenierungen sind großartig, was man nicht zuletzt am Zuspruch des Publikums nachweisen kann.

Einen Wegfall der Förderung würde nicht nur das Ende dieses Theaters bedeuten, sondern auch den Verlust eines langjährig tätigen erfahrenen Theatermachers: Rudolf Schmid, der das Theater aufgebaut und geprägt hat.

Wir, die Theater Zitadelle Puppet Company sprechen uns ausdrücklich für den Erhalt der öffentlichen Förderung des Fliegenden Theaters aus.
Kinder - und Jugendtheater braucht stabile Strukturen erfahrene Ensembles und künstlerische Vielfalt. Der Wegfall der Basisförderung bedeutet nicht nur einen schweren Schlag für das Theater selbst, sondern auch für die gesamte Puppen und Figurentheater Szene in Berlin.

Wir appellieren eindringlich an Sie, lassen Sie das Fliegende Theater nicht untergehen, die freie Kinder - und Jugendtheaterszene braucht Rückhalt, nicht Kürzungen.

Regina Wagner, Anna Wagner-Fregin, Ralf Wagner, Daniel Wagner

Über die Theater Zitadelle Puppet Company

Die Zitadelle Puppet Company ist ein vielfältiges Berliner Puppen- und Figurentheater, das in zwei Spielstätten – auf der Zitadelle Spandau und im Bergmannkiez – aktiv ist. Unter der Leitung von Regina, Ralf, Daniel Wagner und Anna Wagner‑Fregin entstehen Inszenierungen voller Humor, Situationskomik und Tiefgang – sowohl mit eigenem Ensemble als auch durch Gastspiele Berliner Puppentheater. Jährlich finden etwa 120 Vorstellungen auf der Zitadelle statt, ergänzt durch zusätzliche Aufführungen im Bergmannkiez. Zahlreiche Produktionen haben Anerkennung gefunden: „Rotkäppchen“ erhielt 2010 den IKARUS, „Einmal Schneewittchen, bitte!“ 2018 den Jugendjury‑Preis, und 2022 wurde „Drachenblut und Blümchenpflaster“ gleich doppelt – von Jugend- und Fachjury – ausgezeichnet.

Mehr über die Theater Zitadelle Puppet Company erfahren

Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

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Statement: Agnes Raucamp

Was wäre aus unserem Alltag geworden, hätte es das Fliegende Theater nicht gegeben?

Nun ja, es wäre schon auch gegangen!
Als berufstätige Mutter mit zwei jungen Kindern, deren Mann und Vater zeitweise in einer anderen Stadt arbeitete, waren die Besuche im Fliegenden Theater immer ein Highlight.

Die bezaubernden Vorstellungen, die Musik, die atemlosen Kinder, das Dazwischen- Rufen, das Klatschen, das Lachen, das Staunen – was für ein Erlebnis an den

Sonntagnachmittagen, die oft später endeten, weil es hinterher im kleinen Foyer noch ein Kaffee, eine Limo gab und die Kinder den Zuschauerraum und die Bühne erkunden durften. Rudolf Schmid gab gerne Auskunft über seine Arbeit, zeigte sein Werkstatt – alle Figuren warne liebevollst selbst gebaut: Abenteuer pur.

Eines abends kam ich in den Kindergarten gehetzt, verspätet, eine Entschuldigung auf den Lippen, als die freundliche Erzieherin mich in einen hinteren großen Raum (eigentlich Schlafraum der Kinder) führte, wo ein märchenhaftes Stück im Gange war: Die Geschichte vom Hallodu. Das Theater war vom Kindergarten eingeladen worden und mit großer Erleichterung setzte ich mich neben mein Söhnchen – Hetze, Stress, alles konnte von mir abfallen – ein besonderer Glücksmoment.

Rudolf Schmid und sein Team haben die Gabe, kindliche Themen verständnis- und liebevoll aufzugreifen. In allem schwingt eigene Kindheitserfahrung mit, es scheint, als hätte der erfahrene Regisseur die Dinge, die er auf die Bühne bringt, selbst erlebt, und das macht sie für Groß und Klein so spannend und unmittelbar nachvollziehbar.

Fragen die sich Kinder stellen, Angst, die sie haben, Spannung, die sie lieben, Rätselhaftes, das sie interessiert – kein Schulunterricht kann sich auf so eindringliche Weise dem kindlichen Verständnis annähern. Wie oft habe ich erlebt, dass, wenn während der Vorstellung der Schluss des Stückes angekündigt wird, ein mehrstimmiges Nein! zu vernehmen ist.

Meine Kinder sind längst erwachsen, ich habe drei Enkelkinder, und wann immer diese in Berlin sind, werden sie von ihrer Mutter ins Fliegende Theater geführt, wo sie Ähnliches erleben.

Ich selbst versäume auch als Großmutter selten eine Premiere – ohne Kinder – und nach wie vor berührt mich die Arbeit diese engagierten Teams. Das Fliegende Theater ist in Berlin eine Institution, ein Ort, von dem Kinder auf eine ganz eigene Weise profitieren.

Daher bitte ich darum, die Förderung weiterhin zu gewähren, ohne die das Theater sein hochqualifizierte Arbeit nicht fortsetzen kann.

Agnes Raucamp
20.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Jessica Zeller

Wir gehen seit vielen Jahren gern in dieses Theater bei uns um die Ecke. Die ästhetische Qualität ist ausgezeichnet, unsere Kinder waren bisher von jedem Stück begeistert und wir Erwachsenen begleiten sie immer gern. So mancher Kindergeburtstag oder Kitaausflug fand hier schon statt. Wo sollen wir jetzt hin?
(Jessica, Anwohnerin und Mutter)
19.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Julia Bartels

Betreff: Bildung Kinder Zukunft: Fliegendes Theater

Sehr geehrte ... !

Hier wird wieder an der Bildung der Kinder und damit an unser aller Zukunft gespart! Das Fliegende Theater ist für unsere Grundschule ein wichtiger Bestandteil nicht nur der kulturellen Bildung, sondern auch der literarischen Bildung und allem voran der Bildung emotional-sozialer Kompetenzen!! Präsentation von wertvollen, bewegenden Geschichten für Kinder auf diesem Niveau findet man in Berlin kaum noch ein zweites Mal! Und gerade die geringe Größe der Bühne und des Zuschauerraums zeigen den Kindern, dass es Kunst nicht nur distanziert auf Großveranstaltungen oder gar am Bildschirm gibt, sondern dass sie von den Menschen direkt vor dir gemacht wird, mit Mitteln, die prinzipiell jedem zur Verfügung stehen.
Hier geht es nicht nur um die wenigen Menschen, die dort arbeiten, hier geht es um die Welt der Kinder dieser Stadt!!

IM NAMEN MEINES KOLLEGIUMS UND DEN 600 KINDERN UNSERER GRUNDSCHULE FORDERE ICH DIE FORTSETZUNG DER BASISFÖRDERUNG FÜR DAS FLIEGENDE THEATER!

Julia Bartels
Lehrerin
29.07.2025/von Fliegendestheater
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