Kleine Schöpfungsgeschichten

nach dem Buch „Aller Anfang“ von Jörg Schubiger und Franz Hohler
Regie: Edelgard Hansen, Spiel: Marie-Elsa Drelon & Rudolf Schmid,
Trickanimation:
Paul Bose, Figuren: Rudolf Schmid, Anka Sander
Für Kinder von 5 – 10 Jahren, Dauer 50 Min.
gefördert von Der regierende Bürgermeister von Berlin

SPIEL
Zwei clowneske Figuren ziehen Zettel aus dem Hut auf denen Titel von Geschichten stehen wie : „Warum sind die Sterne aus Blumen gemacht?“, „Vom Zauberer, der alles herzaubern konnte“ oder „Was war, als es die Welt noch nicht gab?“ Im Handumdrehen spinnen sie aus diesen Titeln mit wenigen Requisiten gespielte verrückte Geschichten. Sie spielen das große Nichts, lassen die Planeten entstehen und umeinander tanzen. Die Frau läßt die Menschen aus einem riesigen Ei kriechen, und zeigt, wie eine Göttin einmal die Welt erschaffen hat. (Gott hat die Tiere später angeblich nur auf die Erde gebracht). Nein, es sei ein großer Zauberer gewesen, der die Welt aus seinem Ärmel geschüttelt habe, behauptet der Mann.

Dem Stück zugrunde liegt das Buch „Aller Anfang“. Von Jörg Schubiger und Franz Hohler. Auf spielerisch philosophische Weise spinnen die beiden Autoren Geschichten zu den Anfängen der Welt. Es sind phantastische Erklärungen wie sie in den Mythen der Völker zu finden sind. Die beiden Autoren wechseln sich dabei mit den Geschichten ab. Dadurch entsteht eine Art Frage-Antwort Spiel, ein sich gegenseitig inspirieren, ein „es könnte so, aber auch andersgewesen sein“.


Wie die Sterne entstanden sind
„Früher, als Mutter Erde noch am Pröbeln war, hatten die Menschen statt Haare Blumen auf dem Kopf. Das sah zwar sehr schön aus, vor allem wenn die Blumen blühten und alle mit einer bunten kleinen Wiese auf dem Schädel herumliefen. Aber die Blüten wurden von den Bienen besucht, und so gingen die Menschen nicht nur mit Wiesen auf ihren Köpfen umher, sondern wurden auch ständig von Bienenschwärmen umsummt. Wenn sie eine falsche Bewegung machten, wurden sie gestochen. Unangenehm war das, richtig unangenehm, und sie rissen sich die Blüten von den Köpfen und warfen sie mit großem Schwung an den Himmel hinauf. Dort blieben sie und leuchteten von jetzt an als Sterne herunter, und die Blumenstängel, welche den Menschen auf dem Kopf blieben, wurden zu Haaren. Von den Leuten mit Glatze ist noch heute bekannt, dass sie besonders gern zu den Sternen hinaufgucken, ohne dass sie genau wissen, warum.“
Franz Hohler