Schlagwortarchiv für: Fliegendes Theater

Statement: Christine Bayer

Kinder brauchen gemeinschaftliche Live-Erlebnisse in der analogen Welt, niedrigschwellige Kulturangebote in ihrer direkten Nachbarschaft, die keine langen Fahrtwege bedeuten, die bezahlbar sind, wo sie mit ihren Freundinnen und Freunden, Brüdern und Schwestern und andere Familienmitgliedern einen unvergesslichen Besuch in zauberhafte Welten abstatten können - so, wie es das fliegende Theater ermöglicht. Wenn wir unseren Kindern vorleben wollen, dass es jenseits digitaler Blasen gemeinschaftlliches Kulturerleben mit Niveau gibt, dann sollten wir eine Einrichtung wie das Fliegende Theater fördern. Bitte sparen sie nicht an der falschen Stelle! Mit freundlichen Grüßen, Christine Bayer (Mutter von Ava, 6 Jahre alt, die das Fliegend Theater liebt)

Statement: Agnes Raucamp

Was wäre aus unserem Alltag geworden, hätte es das Fliegende Theater nicht gegeben? Nun ja, es wäre schon auch gegangen! Als berufstätige Mutter mit zwei jungen Kindern, deren Mann und Vater zeitweise in einer anderen Stadt arbeitete, waren die Besuche im Fliegenden Theater immer ein Highlight. Die bezaubernden Vorstellungen, die Musik, die atemlosen Kinder, das Dazwischen- Rufen, das Klatschen, das Lachen, das Staunen – was für ein Erlebnis an den Sonntagnachmittagen, die oft später endeten, weil es hinterher im kleinen Foyer noch ein Kaffee, eine Limo gab und die Kinder den Zuschauerraum und die Bühne erkunden durften. Rudolf Schmid gab gerne Auskunft über seine Arbeit, zeigte sein Werkstatt – alle Figuren warne liebevollst selbst gebaut: Abenteuer pur. Eines abends kam ich in den Kindergarten gehetzt, verspätet, eine Entschuldigung auf den Lippen, als die freundliche Erzieherin mich in einen hinteren großen Raum (eigentlich Schlafraum der Kinder) führte, wo ein märchenhaftes Stück im Gange war: Die Geschichte vom Hallodu. Das Theater war vom Kindergarten eingeladen worden und mit großer Erleichterung setzte ich mich neben mein Söhnchen – Hetze, Stress, alles konnte von mir abfallen – ein besonderer Glücksmoment. Rudolf Schmid und sein Team haben die Gabe, kindliche Themen verständnis- und liebevoll aufzugreifen. In allem schwingt eigene Kindheitserfahrung mit, es scheint, als hätte der erfahrene Regisseur die Dinge, die er auf die Bühne bringt, selbst erlebt, und das macht sie für Groß und Klein so spannend und unmittelbar nachvollziehbar. Fragen die sich Kinder stellen, Angst, die sie haben, Spannung, die sie lieben, Rätselhaftes, das sie interessiert – kein Schulunterricht kann sich auf so eindringliche Weise dem kindlichen Verständnis annähern. Wie oft habe ich erlebt, dass, wenn während der Vorstellung der Schluss des Stückes angekündigt wird, ein mehrstimmiges Nein! zu vernehmen ist. Meine Kinder sind längst erwachsen, ich habe drei Enkelkinder, und wann immer diese in Berlin sind, werden sie von ihrer Mutter ins Fliegende Theater geführt, wo sie Ähnliches erleben. Ich selbst versäume auch als Großmutter selten eine Premiere – ohne Kinder – und nach wie vor berührt mich die Arbeit diese engagierten Teams. Das Fliegende Theater ist in Berlin eine Institution, ein Ort, von dem Kinder auf eine ganz eigene Weise profitieren. Daher bitte ich darum, die Förderung weiterhin zu gewähren, ohne die das Theater sein hochqualifizierte Arbeit nicht fortsetzen kann. Agnes Raucamp

Statement: Sonja Danna

Das Fliegende Theater ist einzigartig und wunderbar. Meine Familie und ich kommen regelmäßig seit 8 Jahren zu den Stücken, feiern Kindergeburtsage dort und auch mit kita und Schule sind meine Kinder öfters zum Theaterstück da. Dieses Puppentheater ist so unaufgeregt und ohne viel Klimbim, aber die Kinder lieben es und haben sich schon oft schlapp gelacht. Eine Schließung wäre ein echter Verlust für den Kietz und die Kultur! Viele Grüße, Sonja Danna

Statement: Rosemarie Möhle-Buschmeyer

Liebes Team vom Fliegenden Theater, ich würde es außerordentlich bedauern wenn es keine Förderung mehr für euch geben würde. Ich bin Mimis Oma. Es war für uns ein wunderbares Erlebnis, zusammen ins Theater zu gehen. Mimi wohnt in Neukölln und wenn ich sie besucht habe, war das fliegende Theater ein tolles Angebot für eine gemeinsame Unternehmung. Das fliegende Theater bietet für kleine Kinder ein sehr angenehmes Erleben, eine wohltuende, angstfreie Atmosphäre. So kann man Kinder an kulturelles Erleben heranführen! Wie die fantasievollen Geschichten mit einfachen und für Kinder erfassbaren Mitteln erzählt werden, hat mich beeindruckt. Ich habe erlebt, wie Mimi und auch andere Kinder dem Geschehen begeistert gefolgt sind. Unverantwortlich fänd ich es, eine Förderung dieses schönen kleinen Theaters einzustellen, ist es doch eines der ganz wenigen kulturellen Angebote für Kinder in Neukölln. Mit herzlichen Grüßen, Rosemarie Möhle-Buschmeyer

Statement: Familie Alscher

Sehr geehrte Damen und Herren, als langjährige Besucherin des Fliegenden Theaters möchte ich betonen, wie wertvoll diese Institution für mich, meine Familie und unseren Kiez ist. Seit fünf Jahren besuchen wir regelmäßig die Aufführungen und sind jedes Mal aufs Neue begeistert. Die Inszenierungen überzeugen durch ihre liebevolle und witzige Umsetzung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene in ihren Bann zieht. Was das Fliegende Theater besonders auszeichnet, ist seine Fähigkeit, Geschichten lebendig und mit viel Herz zu erzählen – ganz ohne den Rückgriff auf moderne Medien. In einer Zeit, in der Kinder oft von Bildschirmen umgeben sind, bietet das Theater einen einzigartigen Raum für fantasievolle Begegnungen mit Kunst und Kultur. Es ist ein Ort, an dem Geschichten mit Charme und Spannung vermittelt werden und der damit einen unschätzbbaren Beitrag zur kulturellen Bildung leistet. Gerade deshalb sollte das Fliegende Theater weiterhin gefördert werden, damit es auch in Zukunft bestehen und sein wunderbares Programm anbieten kann. Es bereichert nicht nur das kulturelle Leben in unserem Kiez, sondern schafft auch bleibende Erinnerungen für Generationen von kleinen und großen Zuschauer:innen. Ich bitte Sie daher nachdrücklich, die Förderung dieser besonderen Kulturstätte sicherzustellen, damit sie ihre wichtige Arbeit fortsetzen kann. Mit freundlichen Grüßen, Familie Alscher

Statement: Carolin & Rosa Wessel

Liebe Frau Anders, die Nachricht zur Streichung der Förderung schockiert uns sehr! Ich hoffe, wir können Sie mit diesem Text unterstützen. Unsere Tochter Rosi geht schon seit ein paar Jahren mit der Kita in die Vorstellungen des Fliegenden Theaters und ist jedesmal begeistert und inspiriert. Im letzten Winter war auch ich als Mama das erste mal in einer Vorstellung dabei und konnte diese Begeisterung absolut teilen. Ich war überwältigt davon, wie geistreich, liebevoll und kreativ Unterhaltung für Kinder gestaltet werden kann. Noch lange haben wir über das Stück gesprochen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, welch großen Einfluss derartige Ereignisse auf ein Kind haben kann. Zuhause spielen wir selbst viel mit Handpuppen, führen Theaterstücke auf und verarbeiten somit Alltag und Weltgeschehen auf kindgerechte Art und Weise. Zu dem einwickeln wir Ideen zu Geschichten und Figuren mit unglaublichem Spaß. Wir schätzen es so sehr, Kulturstätten wie das Fliegende Theater in unserem Kiez zu haben und möchten an dieser Stelle noch einmal auf die Wichtigkeit hinweisen. Bildung für Kinder (und natürlich ebenso Erwachsene) kann nicht nur aus Schule bestehen, sondern ist dringend auf Kultur angewiesen. Die Vorstellung, dass durch die Streichungen Existenzen gefährdet sind, die in aufwändiger Arbeit so ein wunderbares Kulturprogramm für Kinder entwickeln, ist sehr traurig und ernüchternd. Aus all diesen Gründen hoffen wir sehr, dass die Streichung der Förderung noch zu verhindern ist. Das Fliegende Theater muss bleiben!! Alles Liebe und freundliche Grüße Carolin & Rosa Wessel

Statement: Beate Klahr

Guten Morgen Es macht mich traurig, dass dieses tolle Theater keine weitere Förderung erhält. Ich habe jahrelang mit meiner Kitagruppe dieses Theater besucht und fand es immer sehr pädagogisch wertvoll. Den Kindern hat es immer sehr viel Spaß und Freude gemacht, in dieses Theater zu sehen. Auch jetzt als Oma nutze ich es weiter, um mit meinen Enkelkindern die wunderschönen Theaterstücke mir anzusehen. Ich hoffe sehr, dass der Senat dieses noch einmal überdenkt und es eine weitere Förderung für dieses tolle Theater gibt. Mit freundlichen Beate Klahr

Statement: Prof. Dr. Andrea Scott

Sehr geehrte Vertreter*innen des Berliner Kultursenats, mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass das Fliegende Theater keine Basisförderung mehr erhalten soll. Wie Sie wissen, ist diese Förderung für das Fortbestehen dieser wichtigen kulturellen Einrichtung im Bereich des Kindertheaters in unseren Kiezen von existenzieller Bedeutung. Ich bin 2022 mit meiner Familie als Fachkraft nach Deutschland gezogen. Meine Tochter war damals vier Jahre alt. Das Kindertheater war für uns ein zentraler Bestandteil unseres Integrationsprozesses. Ich wollte, dass meine Tochter der deutschen Sprache auf zauberhafte Weise begegnet, damit sie unsere große familiäre Transition spielerisch und positiv erlebt. Als ordentliche Professorin aus den USA mit Forschungsschwerpunkt auf Zugehörigkeit und Partizipation in Bildungsprozessen war mir dies ein besonderes Anliegen. Berlin war für mich als neue Heimat deshalb so attraktiv, weil es Bildung und Kultur besonders stark fördert. Diese beiden Säulen machen Berlin einzigartig, insbesondere auch durch die starke Theaterpädagogik in Kitas und Schulen sowie durch das künstlerisch anspruchsvolle Kindertheater. Wenn ich von Berlin erzähle, sei es in internationalen Fachkreisen oder im Gespräch mit anderen nicht-deutschsprachigen Zugewanderten, dann ist dies stets das Erste, was ich mit Hoffnung und Bewunderung erwähne. In unserem ersten Jahr in Deutschland haben wir als Familie mindestens 20 Kindertheateraufführungen besucht. Während unserer Zeit in einer Untermiete in Kreuzberg waren wir häufig im Fliegenden Theater: Josa und die Zauberfiedel, Isabels Engel, Der magische Adventskalender und Eine Reise in die Urzeit gehören zu den Stücken, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind. Wir haben viele verschiedene Bühnen besucht – von der Komischen Oper bis zur Schaubude, vom ATZE Musiktheater bis zum Theater JARO. Das Fliegende Theater aber zeichnet sich durch eine besondere Ernsthaftigkeit im künstlerischen Umgang mit kleinen, aber bedeutungsvollen Produktionen aus. Trotz seiner Größe beeindruckt es durch liebevoll gestaltete Bühnenbilder, eine herausragende schauspielerische Leitung, einen originellen Umgang mit Objekten (z. B. Puppen) sowie durch ein inhaltlich anspruchsvolles und pädagogisch wertvolles Konzept, das Kindern großes Vertrauen entgegenbringt – insbesondere im Umgang mit Themen wie sozialer Verantwortung und Zivilcourage. Ich erlebe das Fliegende Theater als einen Ort der Begegnung, des Willkommens und der ernsthaften künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen. Solche Orte sind heute wichtiger denn je. Berlin hat sich in den letzten 22 Jahren stark verändert – ich kenne die Stadt seitdem gut. Was für mich jedoch immer im Zentrum stand, ist das klare Bekenntnis zur sozialen Demokratie, zu einer gelebten Bildungslandschaft und zu einer starken, öffentlich geförderten Kulturszene. Diese Werte machen Berlin auch international attraktiv – für viele Familien, meine eingeschlossen. Ich bitte Sie eindringlich, die Entscheidung zur Streichung der Basisförderung für das Fliegende Theater zu überdenken. Setzen Sie ein Zeichen für die Zukunft – für Bildung, Teilhabe, kulturelle Vielfalt und für das, was Berlin wirklich besonders macht. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Andrea Scott

Statement: Thurid Andreßen

Liebes fliegende Theater, als Mutter von drei Kindern kann ich sagen, dass unsere ganze Familie begeistert von ihrem Theater ist. Ihre Stücke und Geschichten haben uns und auch all den Kinder der Kita Lucy Lameck Straße viele Jahre begleitet. Es wäre ein riesiger Verlust, wenn dieses sehr persönliche, liebenswerte Theater, das so eindrückliche Geschichten auch schon für die Kleinsten erschafft, schließen müsste. Dieser Ort kultureller Bildung, der sich auch noch fußläufig der Kita befindet, ist eine wunderbare Möglichkeit, den Kindern eine erste Theatererfahrung zu ermöglichen! Über die Geschichte des Körpers redet meine kleine Tochter heute noch, so eine eindrückliche sinnlich Erfahrung war es für sie. Das Theater darf nicht einfach verschwinden, wo können Kinder als junge Bürger denn besser auf ihre Rolle in einer demokratischen Gesellschaft vorbereitet werden? Gelder für kulturelle Bildung zu streichen ist eine unglaublich kurzsichtige Maßnahme und muss verhindert werden. Gerade in Zeiten bröckelnden sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft, braucht es diese Orte als Möglichkeit ästhetisch-ethischer Bildung und des Austauschs! Mit besten Grüßen, Thurid Andreßen

Statement: Theater Zitadelle Puppet Company

Statement der Theater Zitadelle Puppet Company zur aktuellen Lage des Fliegenden Theaters. Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass das Fliegende Theater/ Berlin nach über 40 Jahren engagierter Arbeit in der Kinder - und Jugendtheaterszene keine Förderung mehr vom Berliner Senat erhalten soll. Das Fliegende Theater ist eine unverzichtbare Institution in der Berliner Kulturlandschaft, insbesondere im Bereich des Figurentheaters. Mit großem künstlerischem Anspruch, Einfühlungsvermögen und pädagogischer Tiefe erreichen die Produktionen des Theaters seit Jahrzehnten ein junges Publikum und leisten einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen Bildung. Generationen von Berliner Kindern haben dort erste Theatererfahrungen gemacht - das Theater hat einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung von Fantasie und Empathie von tausenden Kindern geleistet. Die Qualität und der künstlerische Anspruch hält bis heute vor, auch die letzten Inszenierungen sind großartig, was man nicht zuletzt am Zuspruch des Publikums nachweisen kann. Einen Wegfall der Förderung würde nicht nur das Ende dieses Theaters bedeuten, sondern auch den Verlust eines langjährig tätigen erfahrenen Theatermachers: Rudolf Schmid, der das Theater aufgebaut und geprägt hat. Wir, die Theater Zitadelle Puppet Company sprechen uns ausdrücklich für den Erhalt der öffentlichen Förderung des Fliegenden Theaters aus. Kinder - und Jugendtheater braucht stabile Strukturen erfahrene Ensembles und künstlerische Vielfalt. Der Wegfall der Basisförderung bedeutet nicht nur einen schweren Schlag für das Theater selbst, sondern auch für die gesamte Puppen und Figurentheater Szene in Berlin. Wir appellieren eindringlich an Sie, lassen Sie das Fliegende Theater nicht untergehen, die freie Kinder - und Jugendtheaterszene braucht Rückhalt, nicht Kürzungen. Regina Wagner, Anna Wagner-Fregin, Ralf Wagner, Daniel Wagner