Statement: Antje Kästner

Veröffentlicht am 28.07.2025  //   In

Mit Unverständnis habe ich zur Kenntnis genommen, dass die „Basisförderung im Bereich Darstellende Künste/Tanz" für das Fliegende Theater gestrichen werden soll.

Das Fliegende Theater ist das einzige Theater, welches wir schon seit über 20 Jahren regelmäßig besuchen, weil die Stücke altersgerecht sind und unserem Bildungsauftrag entsprechen. Auch Kinder mit einem eingeschränkten deutschen Wortschatz können dem Inhalt folgen und fühlen sich angesprochen.

Viele Möglichkeiten haben wir nicht, Kindern Kultur und Theater in unserer Umgebung nahe zu bringen. Die meisten Schüler haben vorher noch nie ein Theater besucht und sind von dieser Erfahrung sehr berührt.

Bitte sparen Sie nicht weiter an Bildung und geben Sie unseren Schülern die Chance, auch durch Theaterbesuche Empathie und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Denn werden sie im jungen Kindesalter nicht ausreichend entwickelt, kommen viel höhere Kosten auf das Land zu als Sie jetzt einsparen können.

Mit freundlichen Grüßen
Antje Kastner
Lehrerin an der Janusz- Korczak- Schule (08G31)

Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

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Statement: Prof. Dr. Andrea Scott

Sehr geehrte Vertreter*innen des Berliner Kultursenats,

mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass das Fliegende Theater keine Basisförderung mehr erhalten soll. Wie Sie wissen, ist diese Förderung für das Fortbestehen dieser wichtigen kulturellen Einrichtung im Bereich des Kindertheaters in unseren Kiezen von existenzieller Bedeutung.

Ich bin 2022 mit meiner Familie als Fachkraft nach Deutschland gezogen. Meine Tochter war damals vier Jahre alt. Das Kindertheater war für uns ein zentraler Bestandteil unseres Integrationsprozesses. Ich wollte, dass meine Tochter der deutschen Sprache auf zauberhafte Weise begegnet, damit sie unsere große familiäre Transition spielerisch und positiv erlebt. Als ordentliche Professorin aus den USA mit Forschungsschwerpunkt auf Zugehörigkeit und Partizipation in Bildungsprozessen war mir dies ein besonderes Anliegen.

Berlin war für mich als neue Heimat deshalb so attraktiv, weil es Bildung und Kultur besonders stark fördert. Diese beiden Säulen machen Berlin einzigartig, insbesondere auch durch die starke Theaterpädagogik in Kitas und Schulen sowie durch das künstlerisch anspruchsvolle Kindertheater. Wenn ich von Berlin erzähle, sei es in internationalen Fachkreisen oder im Gespräch mit anderen nicht-deutschsprachigen Zugewanderten, dann ist dies stets das Erste, was ich mit Hoffnung und Bewunderung erwähne.

In unserem ersten Jahr in Deutschland haben wir als Familie mindestens 20 Kindertheateraufführungen besucht. Während unserer Zeit in einer Untermiete in Kreuzberg waren wir häufig im Fliegenden Theater: Josa und die Zauberfiedel, Isabels Engel, Der magische Adventskalender und Eine Reise in die Urzeit gehören zu den Stücken, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind.

Wir haben viele verschiedene Bühnen besucht – von der Komischen Oper bis zur Schaubude, vom ATZE Musiktheater bis zum Theater JARO. Das Fliegende Theater aber zeichnet sich durch eine besondere Ernsthaftigkeit im künstlerischen Umgang mit kleinen, aber bedeutungsvollen Produktionen aus. Trotz seiner Größe beeindruckt es durch liebevoll gestaltete Bühnenbilder, eine herausragende schauspielerische Leitung, einen originellen Umgang mit Objekten (z. B. Puppen) sowie durch ein inhaltlich anspruchsvolles und pädagogisch wertvolles Konzept, das Kindern großes Vertrauen entgegenbringt – insbesondere im Umgang mit Themen wie sozialer Verantwortung und Zivilcourage.

Ich erlebe das Fliegende Theater als einen Ort der Begegnung, des Willkommens und der ernsthaften künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen. Solche Orte sind heute wichtiger denn je.

Berlin hat sich in den letzten 22 Jahren stark verändert – ich kenne die Stadt seitdem gut. Was für mich jedoch immer im Zentrum stand, ist das klare Bekenntnis zur sozialen Demokratie, zu einer gelebten Bildungslandschaft und zu einer starken, öffentlich geförderten Kulturszene. Diese Werte machen Berlin auch international attraktiv – für viele Familien, meine eingeschlossen.

Ich bitte Sie eindringlich, die Entscheidung zur Streichung der Basisförderung für das Fliegende Theater zu überdenken. Setzen Sie ein Zeichen für die Zukunft – für Bildung, Teilhabe, kulturelle Vielfalt und für das, was Berlin wirklich besonders macht.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Andrea Scott
20.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Hanna von Bonsdorff

Ich möchte hiermit deutlich machen, wie wichtig mir und meiner Familie mit meinen zwei Töchtern das fliegende Theater ist. Ich möchte meinen Kindern weitergeben dass Kunst und Kultur unseren Geist belebt, uns wachrütteln kann und Inspiration in allen Lebensbereichen darstellt . Der Mensch braucht Kultur zum Leben.

Daher bitte ich den Senat dieses Theater weiter zu fördern, damit Berlin seine Attraktivität als Wohnort behalten kann.
19.07.2025/von Fliegendestheater

Statement: Meike Gran und Thomas Pöttgen

Statement zur Bedeutung des Fliegenden Theaters für unsere Familie und unseren Kiez

Das Fliegende Theater ist ein fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens in unserer Nachbarschaft. Wir besuchen das Theater regelmäßig mit unseren Kindern, 3 und 7 Jahre – und das bereits seit 4 Jahren– und schätzen die liebevolle, kreative, alle Sinne anregende und kindgerechte Art, mit der hier Geschichten erzählt werden.

Das Theater ist ein tolles Puppen- und Objekttheater und arbeitet mit fantasievollen Bühnenbildern, Sprache und Tönen und stellt eine besondere Nähe zu den Kindern her.

Die Vielfalt der Stücke ist groß, für verschiedene Altersgruppen. Auch die regelmäßigen Gastspiele schätzen wir sehr.

Durch das Zuhören, Verstehen und Mitdenken erweitern Kinder ihren Wortschatz, ihre Ausdrucksfähigkeit und ihr Sprachverständnis. Auch abstraktes Denken und Empathie werden gefördert, wenn Kinder sich in Figuren und deren Gefühle hineinversetzen.

Theaterfiguren erleben Konflikte, Freundschaft, Angst, Freude, Trauer – und Kinder erleben das mit. Das hilft ihnen, eigene Gefühle besser zu verstehen, auszudrücken und mit denen anderer mitzufühlen.

Theaterbesuche finden oft in Gruppen statt – mit Familie, Kitas oder Schulklassen. Kinder lernen, gemeinsam zuzuschauen, zu reagieren, zu lachen oder still zu sein. Es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das stärkt.

Kindertheater macht kulturelle Bildung für alle zugänglich – oft zu niedrigen Preisen oder mit gezielter Förderung. Es vermittelt Werte wie Toleranz, Gerechtigkeit, Zusammenhalt und Umweltbewusstsein auf kindgerechte Weise.

Kindertheater ist kein „Luxus“, sondern ein unverzichtbarer Baustein für die gesunde Entwicklung von Kindern. Es verbindet Kunst, Bildung, Emotion und Gemeinschaft – kindgerecht, zugänglich und nachhaltig.

Für unseren Kiez ist das Fliegende Theater ein wunderbarer Ort der Begegnung, der Bildung und der kulturellen Teilhabe. Es ermöglicht Kindern unterschiedlichster Herkunft Zugang zu Kunst und Kultur – unabhängig vom sozialen oder finanziellen Hintergrund. Diese niedrigschwellige, qualitativ herausragende kulturelle Arbeit darf nicht verloren gehen.

Dass dem Fliegenden Theater nun die Förderung gestrichen werden soll, ist für uns absolut unverständlich. Gerade in einer Zeit, in der Kulturorte für Kinder immer weniger werden, braucht es Institutionen wie das Fliegende Theater dringender denn je.

Wir fordern daher mit Nachdruck, dass das Fliegende Theater weiterhin gefördert wird.

Viele Grüße,
Meike Gran und Thomas Pöttgen
24.07.2025/von Fliegendestheater
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