Anne Frank
Verstecktes Leben
Theaterperformance mit Figuren, Objekten, Projektionen und Livemusik
Altersempfehlung ab 16 Jahren
Dauer 80 min
Nominierung für den IKARUS 2004
Regie: Edelgard Hansen
Spiel: Rudolf Schmid
Musik: Uli Wirwoll
Technik/Projektionen: Marie-Elsa Drelon
Sprecher: Zeynep Sarykaya, Romanus Fuhrmann, Gernot Hofmann
Figuren/Objekte: Rudolf Schmid
Das Projekt wurde gefördert durch den Senator für kulturelle Angelegenheiten Berlin
Anne Frank und ihre Familie lebten zwischen 1942 und ’44 versteckt vor den Nazis in einem Hinterhaus in Amsterdam. Über diese Zeit schrieb sie alles in ihr Tagebuch. So hat ihre Stimme den Krieg überlebt.
Im September 1942 schreibt sie: “Gleich am ersten Tag haben wir Vorhänge genäht. Mit Reißnägeln wurden damit die Fenster zugehängt, um vor Ablauf unserer Untertauchzeit nie mehr herunterzukommen. Wir müssen sehr leise gehen und sprechen, denn im Haus dürfen sie uns nicht hören. Wir müssen hier sitzen, bis der Krieg vorbei ist. Besuch können wir nur von unseren Helfern bekommen. Jedes Auto, das anhält und nicht vorbeifährt weckt in uns die Angst , abgeholt und erschossen zu werden.”
Inszenierung
In dieser außergewöhnlichen Theaterperformance wird die Geschichte dieses lebensbedrohlichen, extrem eingeschränkten Daseins erzählt. Mit Objekttheater, Schauspiel, Videoprojektionen und Livemusik schaffen wir assoziative Bilder zu Texten aus Annes Tagebuch, sowie Texten von Rudolf Höß, dem Leiter des KZ Auschwitz u.a. Wir stellen die Frage, wie es sich wohl anfühlen muss, jahrelang versteckt und in Angst zu leben. Und wir stellen die Frage nach den Tätern; danach, wozu ein Mensch fähig ist in außergewöhnlichen Zeiten, und welche Bedingungen es dafür braucht. Wir zeigen mit dem Stück, wie sich die zunehmende Einschränkung des Lebensraumes – bis hin zur Vernichtung, am Einzelschicksal vollzieht. Es soll dem Zuschauer eine sinnliche Erfahrung dieses dunklen Teils deutscher Vergangenheit vermitteln.
September 1942: “Gleich am ersten Tag haben wir Vorhänge genäht. Mit Reißnägeln wurden damit die Fenster zugehängt, um vor Ablauf unserer Untertauchzeit nie mehr herunterzukommen. Wir müssen sehr leise gehen und sprechen, denn im Haus dürfen sie uns nicht hören. Wir müssen hier sitzen, bis der Krieg vorbei ist. Besuch können wir nur von unseren Helfern bekommen. Jedes Auto, das anhält und nicht vorbeifährt weckt in uns die Angst , abgeholt und erschossen zu werden.”
November 1943: “Die Stimmung im Haus ist bleiern. Draußen hört man keinen Vogel, eine tödliche Stille zieht mich in die Tiefe. Ich irre von einem Zimmer zum anderen. Ich fühle mich wie ein Vogel, dem die Flügel mit harter Hand ausgerissen wurden und der in vollkommener Dunkelheit gegen die Stäbe seines engen Käfigs schlägt. “
Mai 1944: “Oft wird hier verzweifelt gefragt: „Wofür nützt nun dieser Krieg? Warum muss alles verwüstet werden?…Ich glaube nicht, dass der Krieg nur von den Großen gemacht wird. Nein, der kleine Mann ist ebenso dafür. Sonst hätten sich die Völker schon längst dagegen erhoben! Im Menschen ist ein Drang zur Vernichtung, zum Totschlagen, und Morden, und solange die Menschheit keine Metamorphose durchläuft, wird alles, was gebaut und gewachsen ist, wieder abgeschnitten und vernichtet.”
Zuschauerstimmen
„Eine dichte Aufführung mit unglaublich intensiven Bildern.“
„Was für eine wundervolle Inszenierung. Die Bilder entstehen im Kopf.“
„Hat mich sehr berührt. Die Stimme von Anne…“
„Man hatte oft Gänsehaut, da das Schreckliche sehr gut dargestellt war. Am Ende hatten wir Tränen in den Augen.“
„Beeindruckend, erschütternd. Wunderbares, ergreifendes Theater.“