Offener Brief: Fliegendes Theater - im Herzen von Berlin - droht die Schließung!

Veröffentlicht am 18.07.2025  //  In

Förderung gestrichen: Das Fliegende Theater in Kreuzkölln kämpft ums Überleben – über 11.000 Kinder jährlich wären betroffen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Seit 2008 kontinuierlich gefördert – jetzt komplette Streichung der Basisförderung durch den Berliner Kultursenat
  • Einziges regelmäßig spielendes Kindertheater in Kreuzkölln, jährlich über 11.000 junge Zuschauer*innen
  • Ohne Förderung droht Schließung – Verlust eines wichtigen kulturellen Angebots für Kinder, Kitas und Schulen

Fliegendes Theater – im Herzen von Berlin – droht die Schließung!

Wir, das Fliegende Theater, sind seit 45 Jahren als Kindertheater in Kreuzkölln zu Hause und erfreuen uns großer Beliebtheit – aus der Berliner Kulturszene sind wir nicht mehr wegzudenken!

Der Berliner Kultursenat scheint dies jedoch anders zu sehen. Am 16.07.2025 erreichte uns die Pressemitteilung zur Vergabe der sogenannten Basisförderung im Bereich Darstellende Künste/Tanz für die kommenden zwei Jahre. Wir, die diese Förderung seit 2008 kontinuierlich erhalten haben, sind darin nicht aufgeführt. Uns sollen also zukünftig diese Zuwendungen gestrichen werden – obwohl sie ihren Zweck bestens erfüllt haben, wie die stetig steigenden Zuschauerzahlen belegen.

Wir wissen um die große Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Kindertheater – und wir erfüllen sie: Kitas, Grundschulen und Familien – es kommen jährlich über 11.000 Kinder zu uns. Die
durchweg positive Resonanz unseres Publikums bestätigt dies zusätzlich. Auch das Fachpublikum würdigt unsere Arbeit. Mehrfach wurden wir nominiert und ausgezeichnet mit dem IKARUS-Preis
und vom Goethe-Institut für weltweite Gastauftritte engagiert. Doch ohne Förderung können wir nicht existieren! Das würde für uns das Aus bedeuten – und für Berlin den Verlust des einzigen Kindertheaters mit regelmäßigem Programm in einen der buntesten und interkulturellsten Viertel der Stadt.

Bitte unterstützen Sie uns, damit wir weiterhin gefördert werden und nicht schließen müssen!

Das Ensemble des Fliegenden Theaters

Kontakt

Rudolf Schmid (Theaterleitung)
Peggy Anders (Öffentlichkeitsarbeit)

030 69 22 100
mail@fliegendes-theater.de
www.fliegendes-theater.de

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

Jede Stimme zählt! Jetzt handeln – bevor der Vorhang für immer fällt!

Der Berliner Kultursenat hat uns die Basisförderung gestrichen – eine Entscheidung, die unsere Spielstätte und unser Ensemble existenziell bedroht. Wir brauchen Ihre Stimme, um das zu ändern!

JEDE STIMME ZÄHLT!

Schreiben Sie uns, was das Fliegende Theater für Sie bedeutet – als Zeichen dafür, warum Berlin uns nicht verlieren darf.

Wir veröffentlichen Texte, Bilder, Videos und mehr auf unserer Website und in sozialen Medien – so können wir Politik und Öffentlichkeit erreichen.

ZUSENDUNGEN BITTE AN:

Peggy Anders
Öffentlichkeitsarbeit/Ticketing
mail@fliegendes-theater.de 

Fliegendes Theater
Urbanstraße 100
10967 Berlin

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Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass das Fliegende Theater - ein fester Bestandteil der Berliner Kinder- und Jugendtheaterlandschaft - für die zweijährige Basisförderung 2026/2027 für Produktionsorte sowie für Gruppen und Einzelkünstler:innen im Bereich Darstellende Künste / Tanz durch die Senatsverwaltung für Kultur keine Förderempfehlung für die nächste Förderperiode erhalten hat. Diese Entscheidung bedeutet nicht weniger als das drohende Aus für eines der profiliertesten Figurentheater der Stadt. Und damit: den Verlust eines kulturellen Ankers, der jährlich Tausende junge Berlinerinnen und Berliner erreicht.

Seit seiner Gründung im Jahr 1978 und der festen Ansiedlung in der Urbanstraße vor über 25 Jahren ist das Fliegende Theater ein zentraler Ort kultureller Bildung - insbesondere für Kinder im Kita- und Grundschulalter. Mit aktuell 28 Inszenierungen im Repertoire und durchschnittlich über 11.650 Besuchenden pro Jahr (2022: 10.300, 2023: 11.900, 2024: 12.700), davon allein aus Bildungseinrichtungen durchschnittlich 8500 Kita- und Schulkindern (2022: 7.577 / 2023: 9.311 / 2024: 8.549), erfüllt das Theater einen Bildungsauftrag, den in dieser Dichte und Qualität kein anderes Haus in der näheren Umgebung abdeckt.

Das Fliegende Theater wirkt dabei mitten im sozialen Brennpunkt. Der Kiez rund um die Urbanstraße ist geprägt von einer dichten, diversen und teils prekären sozialen Struktur. Viele Kinder wachsen hier in bildungsfernen Kontexten auf, oft ohne regelmäßigen Zugang zu kulturellen Angeboten. Gerade für diese jungen Menschen ist das Theater ein Raum der Begegnung, der Sprachbildung, der ästhetischen Erfahrung - und des Selbstvertrauens.

Für die zahlreichen Kitas und Grundschulen in Friedrichshain-Kreuzberg und den angrenzenden Bezirken ist das Fliegende Theater ein unverzichtbarer Partner. Für Gruppen mit sehr jungen Kindern sind längere Wege in weiter entfernte Theater kaum zu bewältigen. Der Verlust dieses Standorts bedeutet für viele Einrichtungen das Aus regelmäßiger kultureller Teilhabe - ein weiterer weißer Fleck, der entstehen wird. Ein Fleck, der nicht ohne Weiteres von anderen Angeboten aufgefangen werden kann, sondern neue Infrastruktur, neue Konzepte und neue Mittel erfordern wird.

Die Bedeutung des Fliegenden Theaters liegt nicht nur in seinen Aufführungen, sondern auch in der langjährigen Kooperation mit Bildungseinrichtungen - etwa in TUKI-Produktionen - und in der künstlerischen Qualität, die mit acht IKARUS- Nominierungen und zwei Preisen mehrfach anerkannt wurde. Ein Theater wie dieses ist mehr als ein kultureller Ort - es ist für viele Kinder ihr erster Kontakt mit Theater überhaupt. Es prägt. Es öffnet. Es bildet. Und es gibt Kindern, die sonst selten gesehen oder gehört werden, eine Stimme.

Gerade in Zeiten, in denen die Kulturelle Bildung durch wirtschaftlichen und haushälterischen Druck immer stärker an den Rand gedrängt wird, wäre das Verschwinden des Fliegenden Theaters ein kulturpolitisches Armutszeugnis. Es geht hier nicht um eine einzelne Institution - es geht um Teilhabe, um Bildungsgerechtigkeit, um das Recht aller Kinder auf kulturelle Erfahrung und Beteiligung, wie es Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention unmissverständlich formuliert.

Wir appellieren mit Nachdruck an Sie: Streuen Sie diesen Aufruf in Ihren Netzwerken und unterstützen Sie ihn in Ihrem politischen Kontext. Ermöglichen Sie die Weiterförderung dieses einmaligen Hauses. Lassen Sie es nicht zu, dass Kinder in Berlin ihren Zugang zu Theater verlieren - nur, weil ihr Kiez zu weit vom nächsten Theater entfernt ist.

Mit großer Hochachtung und in Solidarität,

Kathrin Völker-Krause - Geschäftsführung JugendKulturService gGmbH
Gunnar Güldner - Geschäftsführung JugendKulturService gGmbH
Nils Foerster - Projektleitung Besucher:innenFörderung & IKARUS Theaterpreis
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