Persönliche Berichte, Interviews und Erlebnisse von Publikum, Ensemble und Partner*innen

Statement: Regina Finke und Familie

Mit großem Schmerz erfuhr ich von der drohenden Schliessung des Fliegenden Theaters. Es ist für mich, meinen Sohn und nun meinen Enkel immer ein Ort großer Freude und Inspiration-in einer Gegend, die von Kinderkultur nicht viel zu bieten hat. Ich bitte die Verantwortlichen, diese besondere, in hohem Maße kindgerechte Institution zu erhalten! Regina Finke und Familie

Statement: Bettina Theißen

Guten Tag! Bitte machen Sie die Einstellung der Spielstättenförderung für das Fliegende Theater rückgängig. Meine Bitte beruht nicht nur auf meinem persönlichen Geschmack, sondern auf der Kenntnis der Theaterkultur für Kinder. Ich habe selber einige Zeit beim Theater „Rote Grütze, Berlin" gespielt und war 20 Jahre it „Lollipop - Theater für Kinder", gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur, in Berlin und im deutschsprachigen Raum unterwegs. Kulturelle Erlebnisse gehören zu einem Kinderleben! Das Fliegende Theater ist einzigartig in seiner Bildsprache und verbindet in seinen Ausdrucksmitteln Tradition mit Innovation. In dem Sie das Fliegende Theater unterstützen, unterstützen Sie viel mehr als ein Theater, in dem Kinder altersgerecht glänzend unterhalten werden. Sie unterstützen Werte, die für unsere soziales Zusammenleben unverzichtbar sind: Empathie, Mittdenken, Entdeckerfreude und eigenes kreatives Handeln. In meinen Seminaren für Erzieher*innen bekomme ich immer wieder die Bestätigung, wie bedeutend diese Theaterbesuche für die pädagogische Arbeit sind. Bitte überdenken Sie Ihre Entscheidung und ermöglichen Sie - auch unter momentan schwierigen Umständen - den Kindern weiterhin den wertvollen Besuch des Fliegenden Theaters. Mit freundlichen Grüße Bettina Theißen

Statement: Schaubude Berlin

Statement zu den Empfehlungen für die Basisförderung 2026/27 Mit Erschrecken haben wir am vergangenen Wochenende von unseren Kolleg*innen aus dem Fliegenden Theater erfahren, dass sie nicht erneut für die Basisförderung empfohlen wurden und dass ihnen somit zum Jahresende die Schließung droht. Das Fliegende Theater konnte seine besondere Ästhetik zwischen darstellender und bildender Kunst in den vergangenen Jahrzehnten immer neu für das Berliner Publikum ausformulieren und deutschlandweit sowie international im Rahmen von ausgedehnten Gastspielreisen präsentieren. Gerade für Kreuzberg und Neukölln ist sein Spielort in der Urbanstraße ein zentraler Anker für Kinder- und Jugendtheater - mit der Schließung droht ein weiterer weißer Fleck in einem Kiez, der kulturelle Angebote und Bildung für Publikum im Kita- und Grundschulalter dringend benötigt. Unser Haus verbindet mit dem Ensemble ein langjähriger kollegialer Austausch: Wir durften mehrfach Produktionen des Fliegenden Theaters auf unserer Bühne präsentieren, konnten die Spielstätte für die Entwicklung unserer Eigenproduktionen nutzen und hatten viele produktive konzeptionelle und ästhetische Diskussionen. Natürlich ist uns bewusst, dass eine Basisförderung keine Garantie auf eine Anschlussfinanzierung darstellt. Gerade bei Häusern, die so deutlich beim Berliner Publikum etabliert sind und auf eine lange Erfolgsgeschichte verweisen können, dürfen wir aber nicht ignorieren, dass eine solche Entscheidung diese über viele Jahre gewachsene Struktur sehr schnell zerstören kann - und damit die Lebensleistung der Künstler*innen, die sie unter teilweise prekären Bedinungen aufgebaut haben. Wir bitten dringend um Ihren Einsatz, für das Fliegende Theater eine Zukunftsperspektive zu entwickeln, damit es seine wertvolle Arbeit weiterführen kann. Tim Sandweg Künstlerische Leitung Schaubude Berlin

Statement: Myriam Schwerdel

Hallo ich bin großer Fan des fliegenden Theaters und fände es einen enormen Verlust aus kultureller Sicht dieses Theater zu vermissen. Die Angebote sind ausgewählt, die Altersangaben passend für die Kinder und selbst als Erwachsene wird man mit verzaubert von den schönen Darbietungen. Bitte unterstützen Sie weiterhin das fliegende Theater! Ich wiederhole mich noch einmal: es wäre eine enormer Verlust!

Statement: Meike Gran und Thomas Pöttgen

Statement zur Bedeutung des Fliegenden Theaters für unsere Familie und unseren Kiez Das Fliegende Theater ist ein fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens in unserer Nachbarschaft. Wir besuchen das Theater regelmäßig mit unseren Kindern, 3 und 7 Jahre – und das bereits seit 4 Jahren– und schätzen die liebevolle, kreative, alle Sinne anregende und kindgerechte Art, mit der hier Geschichten erzählt werden. Das Theater ist ein tolles Puppen- und Objekttheater und arbeitet mit fantasievollen Bühnenbildern, Sprache und Tönen und stellt eine besondere Nähe zu den Kindern her. Die Vielfalt der Stücke ist groß, für verschiedene Altersgruppen. Auch die regelmäßigen Gastspiele schätzen wir sehr. Durch das Zuhören, Verstehen und Mitdenken erweitern Kinder ihren Wortschatz, ihre Ausdrucksfähigkeit und ihr Sprachverständnis. Auch abstraktes Denken und Empathie werden gefördert, wenn Kinder sich in Figuren und deren Gefühle hineinversetzen. Theaterfiguren erleben Konflikte, Freundschaft, Angst, Freude, Trauer – und Kinder erleben das mit. Das hilft ihnen, eigene Gefühle besser zu verstehen, auszudrücken und mit denen anderer mitzufühlen. Theaterbesuche finden oft in Gruppen statt – mit Familie, Kitas oder Schulklassen. Kinder lernen, gemeinsam zuzuschauen, zu reagieren, zu lachen oder still zu sein. Es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das stärkt. Kindertheater macht kulturelle Bildung für alle zugänglich – oft zu niedrigen Preisen oder mit gezielter Förderung. Es vermittelt Werte wie Toleranz, Gerechtigkeit, Zusammenhalt und Umweltbewusstsein auf kindgerechte Weise. Kindertheater ist kein „Luxus“, sondern ein unverzichtbarer Baustein für die gesunde Entwicklung von Kindern. Es verbindet Kunst, Bildung, Emotion und Gemeinschaft – kindgerecht, zugänglich und nachhaltig. Für unseren Kiez ist das Fliegende Theater ein wunderbarer Ort der Begegnung, der Bildung und der kulturellen Teilhabe. Es ermöglicht Kindern unterschiedlichster Herkunft Zugang zu Kunst und Kultur – unabhängig vom sozialen oder finanziellen Hintergrund. Diese niedrigschwellige, qualitativ herausragende kulturelle Arbeit darf nicht verloren gehen. Dass dem Fliegenden Theater nun die Förderung gestrichen werden soll, ist für uns absolut unverständlich. Gerade in einer Zeit, in der Kulturorte für Kinder immer weniger werden, braucht es Institutionen wie das Fliegende Theater dringender denn je. Wir fordern daher mit Nachdruck, dass das Fliegende Theater weiterhin gefördert wird. Viele Grüße, Meike Gran und Thomas Pöttgen

Statement: Johanna Oestereich

Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Team des Fliegenden Theater, ich möchte hiermit betonen, wie wichtig das Fliegende Theater für Kreuzberg, Neukölln und die Umgebung sowie für alle Berliner Kinder und Familien ist. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt dieser Stadt, ist dabei erschwinglich für Familien (das sind mittlerweile leider viele Orte in Berlin nicht mehr) und vielseitig aufgestellt und begeistert immer wieder mit einem hochwertigen Programm. Uns liegt dieser kleine besondere Ort sehr am Herzen - wir besuchen ihn immer wieder gerne und freuen uns über das vielfältige Programm, welche hier angeboten wird. Als fest lokal verankerter Ort schätzen wir die Atmosphäre, das Programm, die Mitarbeitenden und alles rundherum sehr. Ich möchte mit diesem Schreiben ausdrücklich hervorheben, wie wichtig mir bzw. uns dieser Ort ist und dass eine Förderung für wertvolle Orte wie diesen unerlässlich ist. Ich hoffe darauf, dass das Fliegende Theater auch in Zukunft bestehen kann und diese Stadt weiterhin bereichert. Mit freundlichen Grüßen Johanna Oestereich

Statement: Thilo Reinhardt und Luisa Lange und Benno

Wir waren schon viele Male im fliegenden Theater. Es war jedes Mal ein großes Erlebnis für unser Kind, aber auch für uns Erwachsene. Wir freuen uns jedes Mal auf den nächsten Besuch und hoffen, dass dieses wunderbare Theater noch lange bestehen wird, und seine ganz besonderen faszinierenden und berührenden Aufführungen weiterhin die Entwicklung unser aller Fantasie beflügeln wird. Viele Gruesse, Thilo Reinhardt und Luisa Lange und Benno

Statement: Renate Lauzemis (Stockhausen-Stiftung)

Sehr geehrte Damen und Herren, selten habe ich ein Kindertheater erlebt, dass sich so individuell auf die einzelnen Kinder-Altersgruppen einstellt und jeweilige Entwicklungsstufen so genau trifft. Das pädagogische Konzept dieses Theaterteams, die Puppen, das Bühnenbild, sind so phantasievoll und animieren die Kinder zum Mitmachen, Mitlachen und Mitdenken. Selbst kleinste Kinder werden angesprochen und die größeren finden Themen, die Umweltprobleme behandeln, schwierige Sachverhalte kreativ und interessant vermitteln, um die Kinder zu kritischem Denken anzuregen. Nach der Vorstellung dürfen die Kinder sich die Bühne anschauen, mit den Schauspielerinnen und Schauspielern in Kontakt treten, Fragen stellen und herausfinden wie Dinge/ Teile des Bühnenbildes funktionieren. Es gibt viele Lernimpulse und auch die Vermittlung durch Sprache hat für die Kinder eine große Bedeutung. Der Norden Neuköllns ist ein Problembezirk. Hier brauchen die Kinder besondere Angebote, um sie zu motivieren etwas zu lernen. In vielen Familien bekommen die Kinder zu wenig Lernangebote. Dieses Theater ist hier genau richtig. Es ist eine große Bereicherung für Kinder, auch über Kreuzberg/ Neukölln hinaus. Ich war so froh, dieses Theater gefunden zu haben. Theater ist ein wichtiges Element für die Entwicklung von Kindern und für deren Bildung!! Deshalb nutzen viele Kindereinrichtungen und Schulen dieses Theater am Vormittag. Die gesamte Organisation ist so unkompliziert und die Atmosphäre, auch unter den erwachsenen Besuchern/ Besucherinnen ist angenehm und kommunikativ. Seit Jahren erleben wir, dass an der Bildung gespart wird. Viele Kitas und die Schulen entsprechen nicht den Bildungsansprüchen, denn es fehlt qualifiziertes Personal. Es fällt zu viel Unterricht aus und die Kitas sind häufig personell unterbesetzt. Jetzt sind die Kindertheater und die Kultur dran. Auch das Puppenmuseum in Neukölln sollte geschlossen werden und ist weiterhin bedroht. Wie können Politiker/ Politikerinnen diese Einsparungen verantworten? Bei den Kindern zu sparen bedeutet, eine gute Entwicklung für eine demokratischen Gesellschaft zu behindern. Das können wir nicht verantworten. Ich erwarte, dass diese Einsparungen zurück genommen werden, denn Politiker/ Politikerinnen müssen alles tun, um eine gute Bildung für unsere Kinder zu gewährleisten. Mit freundlichen Grüßen Renate Lauzemis

Statement: Krokodil Theater

Liebe Menschen, sehr geehrte Damen und Herren ! mit großer Bestürzung haben wir heute von den Plänen erfahren, die Förderung für die Spielstätte des „Fliegenden Theaters“ zu streichen. Als Kollegin in NRW, die schon mit den Kollegen des „Fliegenden Theaters“ zusammen arbeiten durfte und deren hochkarätige Arbeit bei Gastspielen im In- und Ausland erleben durfte, kann ich nur alle EntscheidungsträgerInnen innständigste darum bitten, sich ein Bild vor Ort zu machen !! Bitte, gehen Sie hin, schauen Sie sich an für welches Klientel dort gespielt wird und wie die Kinder dieses Kulturangebot aufnehmen !!! Der große Fehler während Corona, Kultur als "nicht systemrelevant" ein zu stufen, darf hier in gar keinem Fall fortgeführt werden. Die Schäden, die diese Zeit in der sozialen und emotionalen Entwicklung der Kinder hinterlassen hat sind so deutlich und gravierend, dass dringend erkannt werden muss, dass kulturelle Angebote im Live-Format jetzt so dringend notwendig sind wie noch zu keiner anderen Zeit !!!! Geben Sie den Kindern die Chance durch einen Raum der Fantasie und Poesie eigene Stärke und Mut, Entdeckerfreude, Lebenswillen und -ja auch Demokratieverständnis zu entwickeln !!! In Zeiten der äusseren Anspannungen, Verunsicherungen und bedrohlichen Zukunftsszenarien dürfen wir es uns nicht erlauben, den Kindern jegliche Perspektiven zu rauben und sie mit all diesen Anforderungen allein zu lassen. Die Kinder von heute sind die Wähler von Morgen, an Bildung darf nicht gespart werden !! Vielleicht ist ihnen nicht bewusst, dass nur ein qualitativ hochwertiges Angebot ein Gegengewicht zu den Verrohungen durch Konsumangebote bieten kann. Es geht nicht um Bespaßung oder eine kleine Aufwertung der Freizeitangebote, es geht darum, in einem geschützten Raum Erfahrungen machen zu können, die nur das Theater bieten kann: Welt- und Lebensentwürfe neu zu denken, Rollenbilder zu hinterfragen und lustvoll eigene Ideen zu entwickeln. Seien sie froh und dankbar, dass Sie Künstlerinnen vor Ort haben, die diese Aufgabe in so exzellenter und bewährter Weise erfüllen, bedrohen Sie diese Arbeit nicht in ihrer Existenz !!!! mit freundlichen Grüßen Hendrikje Winter

Statement: Sophie Lindenau mit Sohn Alessio und Tochter Uma

Liebe Peggy Anders, was mit den Berliner Theatern zurzeit passiert, ist kaum zu glauben. Gern unterstütze ich das Fliegende Theater mit meinem Schreiben: Ich bin Kreuzbergerin und habe einen 13-jährigen Sohn und eine 6-jährige Tochter. Das Fliegende Theater ist für uns seit etwa fünf Jahren eine wichtige kulturelle Anlaufstelle im Kiez. Meine Tochter war auch bereits mehrfach mit ihrer Kita in diesem charmanten Theater, da es für Kindergruppen aus dem Kiez gut zu erreichen ist. Dass hier gespart wird, ist mir unbegreiflich! Hier sehen die Kinder tolle Stücke und hervorragendes Handwerk mit zum Teil einfachsten Mitteln, hören vielseitige Musik, erleben fantasievolle Geschichten direkt vor ihren Augen - von echten Menschen liebevoll gestaltet (und nicht vor dem Bildschirm). Wie stellt sich der Senat die Bildung für die Jüngsten vor, von der so häufig gesprochen wird? Die Kieztheater müssen als Kultur-, Begegnungs- und Bildungsstätte unbedingt erhalten bleiben. Hierfür braucht es eine angemessene Förderung! Danke, liebes Team vom Fliegenden Theater für Ihr Engagement und die tolle Theater-Arbeit, herzliche Grüße, Sophie Lindenau mit Sohn Alessio und Tochter Uma.